Mercedes: Hamilton eilt voraus, Rosberg mit Defekt

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Lewis Hamilton P1 1:46.43523P1 1:44.22333
Nico Rosberg P2 1:46.81232P2 1:44.91326

  • Trainingsprogramm: Abstimmung, Longruns, Shortruns, Reifenvergleich
  • Techn. Probleme: Leistungsverlust bei Rosberg im FP2
  • Besonderheiten: -
  • Lewis Hamilton: "Man muss hier sehr konzentriert sein - das gefällt mir."
  • Nico Rosberg: "Leider verlor mein Auto im zweiten Training Leistung und ich musste anhalten."

Ohne exzessive Vorbereitung und ohne Trackwalk am Donnerstag fuhr Lewis Hamilton am ersten Trainingstag in Baku in einer eigenen Liga. Teamkollege Nico Rosberg verwies der dreifache Weltmeister in den beiden Sessions um etwa vier respektive sieben Zehntel auf den zweiten Rang. In der ersten Session waren die Mercedes auf den Soft- und Supersoft-Mischungen unterwegs, im zweiten Training wurde auch die Medium-Mischung eingesetzt.

Ganz Problemlos verlief der Tag für die Mannschaft jedoch nicht. "Leider haben wir heute zwei Long Runs verloren. Den ersten bei Lewis, als er einen Bremsplatten an seinen superweichen Reifen hatte", so Technik-Direktor Paddy Lowe. In der zweiten Session rollte Rosberg zudem mit einem Defekt an seiner Power Unit aus. Die Ursache dafür wird vom Team noch untersucht.

Ferrari: Konservativer Freitag mit Problemen

Beide Ferrari-Piloten ereilte zum Ende des 2. Freien Trainings ein Defekt., Foto: Sutton
Beide Ferrari-Piloten ereilte zum Ende des 2. Freien Trainings ein Defekt., Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Kimi Räikkönen P12 1:49.63516P13 1:46.69432
Sebastian Vettel P5 1:48.62726P8 1:46.21936

  • Trainingsprogramm: Abstimmung, Longruns, Reifenvergleiche
  • Techn. Probleme: MGU-K-Defekte bei Räikkönen und Vettel in FP2
  • Besonderheiten: Defekte fast zeitgleich an beiden Autos
  • Kimi Räikkönen: "Das Hauptproblem heute war, die Reifen auf einer Runde ans Arbeiten zu bringen. Eine Rundenzeit hinzubekommen war nicht einfach."
  • Sebastian Vettel: "Wir sind zu weit weg und das ist unser Problem. Wir sind nicht schnell genug."

Ferrari hatte in Baku einen besonders schwierigen Freitag. Während Vettel sich mit den Plätzen fünf und acht zumindest in den Top-10 hielt, war Räikkönen erneut komplett von der Rolle und schaffte es in keiner der beiden Sessions unter die ersten zehn. Der Abstand zu Hamilton betrug aber selbst beim schnelleren der beiden Ferraris satte zwei Sekunden. Am Nachmittag kam zu den Balance-Problemen dann noch weiterer Ärger hinzu: Erst rollte Räikkönen mit einem Defekt an der MGU-K aus, und kurz darauf schleppte sich auch Vettel mit einem ähnlichen Problem zurück an die Box.

Red Bull: Riccardo sorgt für Bakus ersten Schrott

Ricciardo sorgte für den ersten Unfall auf dem Baku City Circuit, Foto: Sutton
Ricciardo sorgte für den ersten Unfall auf dem Baku City Circuit, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Daniel Ricciardo P13 1:49.77817P10 1:46.29332
Max Verstappen P16 1:50.4857P7 1:46.06835

  • Trainingsprogramm: Reifenvergleich, Abstimmung
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Ricciardo verunfallte in FP1
  • Daniel Ricciardo: "Selbst am Scheitelpunkt hatte ich noch nicht das Gefühl, dass es ein Problem gab. Aber dann ist das Heck ausgebrochen und das hat ziemlich viel Schaden angerichtet."
  • Max Verstappen: "Wir wussten, dass wir auf den Geraden nicht die Stärksten sein würden. Deshalb müssen wir beim Setup einen Kompromiss finden und das Beste daraus machen."

Genau wie Ferrari, war auch Red Bull am ersten Trainingstag auf dem Baku City Circuit nicht die zweite Kraft hinter Mercedes. Im 1. Freien Training sorgte zunächst Ricciardo für Aufsehen, nachdem er als erster Fahrer an diesem Wochenende mit seinem Fahrzeug in die Mauer einschlug. Für den Australier war die erste Session damit beendet, was dem Lernprozess auf der neuen Strecke sicherlich kaum dienlich war. Dies machte sich dann auch am Nachmittag bemerkbar: Während Ricciardo im ersten Training noch schneller war als Verstappen, hatte er in der zweiten Session das Nachsehen. Verstappen hatte im Gegensatz zu seinem Teamkollegen einen nicht ganz so ereignisreichen Freitag. Mit Platz sieben in der zweiten Session war er allerdings ähnlich weit von der Spitze entfernt, wie Vettel im schnellsten Ferrari.

Williams: Bottas vorne dabei

Valtteri Bottas war am ersten Trainingstag besonders stark, Foto: Sutton
Valtteri Bottas war am ersten Trainingstag besonders stark, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Valtteri Bottas P6 1:47.09634P41:45.76435
Felipe Massa P81:49.12522P16 1:47.06028

  • Trainingsprogramm: Reifenvergleiche, Longruns, Shortruns
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Handlingprobleme bei Massa
  • Valtteri Bottas: "Obwohl es sich heute schon gut angefühlt hat, können wir das Auto immer noch sehr verbessern und mehr aus den Reifen herausholen."
  • Felipe Massa: "Ich hatte sehr damit zu kämpfen, die Reifen ans Arbeiten zu bekommen. So ein Problem hatte ich dieser Saison noch nicht."

Williams sorgte mit Valtteri Bottas in den ersten beiden Trainings für eine der großen Überraschungen. Der Finne konnte sich als Verfolger der dominanten Mercedes-Mannschaft etablieren und landete dabei auf den Positionen drei und sechs. Zwar fehlten auch ihm bis zu anderthalb Sekunden auf die Bestzeit, dennoch war es ein äußert erfolgreicher Auftakt. Ganz anders sah das auf der gegenüberliegenden Seite der Garage, bei Felipe Massa, aus. Der Brasilianer hatte große Probleme, die Reifen auf die richtige Temperatur zu bekommen und lag in beiden Sessions weit abgeschlagen außerhalb der Top-10.

McLaren: Highspeed-Kurs bereitet keine Probleme

Im 1. Freien Training stießen Alonso und Button weit in die Top-10 vor, Foto: Sutton
Im 1. Freien Training stießen Alonso und Button weit in die Top-10 vor, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Jenson Button P7 1:49.01921P9 1:46.23432
Fernando Alonso P4 1:47.98921P11 1:46.49827

  • Trainingsprogramm: Reifenvergleich, Datensammlung, Setuparbeit
  • Techn. Probleme: Problem an der Benzinzufuhr bei Alonso in FP2
  • Besonderheiten: -
  • Fernando Alonso: "Verglichen mit den Daten aus dem Simulator, sind wir etwas konkurrenzfähiger, als wir erwartet hatten."
  • Jenson Button: "Wir müssen die Reifen noch besser verstehen. Der Soft scheint gut zu sein, aber wir müssen vor allem unsere Performance auf dem Supersoft verbessern."

Normalerweise versetzt eine über zwei Kilometer lange Gerade die Mannschaft von McLaren Honda in Angst und Schrecken. Am ersten Trainingstag für den Grand Prix von Europa war davon bei Alonso und Button jedoch relativ wenig zu sehen. Am Vormittag landeten die beiden Routiniers fast schon sensationell auf den Positionen vier und sieben. Im 2. Freien Training rutschten die Beiden zwar etwas ab, hielten sich aber dennoch wacker im Bereich der Top-10. Bei Alonso gab es in dieser Session zwar ein kleines Problem an der Benzinzufuhr, Auswirkungen auf das Trainingsprogramm des Teams hatte dieses jedoch nicht.

Force India: Mercedes-Power sorgt für Zuversicht

Mit Mercedes-Power im Rücken könnte es für Force India in Baku nach vorne gehen, Foto: Sutton
Mit Mercedes-Power im Rücken könnte es für Force India in Baku nach vorne gehen, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Sergio Perez P6 1:48.92217P3 1:45.33637
Nico Hülkenberg 10 1:49.30127P5 1:45.92037

  • Trainingsprogramm: Setuparbeit
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten:
  • Sergio Perez: "Ich bin heute sauber geblieben. Es ist einfach, einen Fehler zu machen und wir konnten sehen, dass diese Fahrer einen hohen Preis dafür bezahlen.
  • Nico Hülkenberg: "Ich bin zufrieden damit, wie die Dinge heute gelaufen sind. Wir haben ein schnelles Auto und waren bei den Rundenzeiten gut dabei."

Force India war sicherlich die größte Überraschung am Freitag. Nach einem soliden Vormittag, steigerten sich sowohl Hülkenberg als auch Perez und sorgten so dafür, dass das Team den Tag als zweite Kraft hinter Mercedes beendete. Zu verdanken hat das Team dies sicherlich zu einem Großteil der Power seiner Mercedes-Aggregate, deren Vorteile auf den langen Geraden voll ausgespielt werden können.

Toro Rosso: Schnell auf und neben der Strecke

Carlos Sainz kam in beiden Sessions unter die ersten zehn, Foto: Sutton
Carlos Sainz kam in beiden Sessions unter die ersten zehn, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Daniil Kvyat P17 1:50.55119P14 1:46.74435
Carlos Sainz Jr. P91:49.26716P6 1:46.02735

  • Trainingsprogramm: Setuparbeit, Datensammeln
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Beide Toro-Rosso-Piloten waren auffällig oft neben der Strecke
  • Carlos Sainz Jr.: "Im Großen und Ganzen sind wir mehr oder weniger sauber geblieben."
  • Daniil Kvyat: "Wir haben wichtige Daten gesammelt, die für den Rest des Wochenendes hoffentlich nützlich sind."

Toro Rosso hatte in Aserbaidschan einen äußert soliden Start ins Wochenende. Vor allem Carlos Sainz war sofort voll auf der Höhe und lag in beiden Sessions deutlich vor seinem russischen Teamkollegen, Daniil Kvyat. Der konnte den Rückstand zwar am Nachmittag von über einer Sekunde auf etwa sieben Zehntel verringern, hinkte damit aber immer noch weit hinterher. Auffällig war bei beiden Toro-Rosso-Piloten die Tatsache, dass sie äußert regen Gebrauch von den Auslaufzonen in Baku machten - was allerdings ohne Konsequenzen blieb.

Haas F1: Leichter Aufwärtstrend

Haas kämpft weiterhin um den Anschluss an die Top-10, Foto: Sutton
Haas kämpft weiterhin um den Anschluss an die Top-10, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Esteban Gutierrez P14 1:50.16725P151:46.83026
Romain Grosjean P11 1:49.61120P12 1:46.68129

  • Trainingsprogramm: Reifenvergleich, Setup-Arbeit, Datensammlung
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Romain Grosjean: "Das Auto hat sich auf jeden Fall besser angefühlt, als zuletzt. Auch die Reifen arbeiten besser."
  • Esteban Gutierrez: "Ich bin leicht angeschlagen am Ende vom zweiten Training, da das Auto untersteuert hat. Das Auto wurde dabei aber nicht beschädigt."

Haas hatte zuletzt vor allem mit den sehr kalten Temperaturen zu kämpfen und lag dadurch weit außerhalb der Top-10. In Baku kamen Romain Grosjean und Esteban Gutierrez am Freitag besser auf Touren. Vor allem Grosjean hielt mit den Positionen elf und zwölf den Anschluss an die ersten Zehn. Sein mexikanischer Teamkollege, der in den vergangenen Wochen regelmäßig Paroli bieten konnte, geriet am Freitag leicht ins Hintertreffen. Vielleicht lag das immer noch an den gesundheitlichen Problemen, mit denen sich Gutierrez schon seit Montreal herumschlägt.

Renault: Bedrohung durch Manor

Renault rutscht immer weiter in Richtung Sauber und Manor ab, Foto: Sutton
Renault rutscht immer weiter in Richtung Sauber und Manor ab, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Kevin Magnussen P19 1:50.93927P17 1:47.32938
Jolyon Palmer P18 1:50.91025P20 1:47.79435

  • Trainingsprogramm: Reifenvergleich, Setuparbeit
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Kevin Magnussen: "Das Auto hat sich im 1. Freien Training nicht sonderlich gut angefühlt. In der zweiten Session war es dann besser, mit den Setup-Änderungen, die wir vorgenommen haben.
  • Jolyon Palmer: "Es war ziemlich rutschig und ich denke, dass die meisten Fahrer in einer beiden Sessions einen Schreckmoment hatten."

Renault kam auch an diesem Freitag für den Grand Prix von Europa nicht aus dem Keller der Zeitenlisten heraus. Im ersten Training mussten sich sowohl Magnussen als auch Palmer dem Sauber von Ericsson geschlagen geben und am Nachmittag schaffte es nur Magnussen, die Konkurrenz von Sauber und Manor hinter sich zu lassen. Palmer rutschte sogar noch hinter Rio Haryanto auf die 20. Position ab.

Sauber: Abwärtstrend bei Nasr hält an

Felipe Nasr war erneut chancenlos gegen den Teamkollegen, Foto: Sutton
Felipe Nasr war erneut chancenlos gegen den Teamkollegen, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Marcus Ericsson P15 1:50.47318P19 1:47.77222
Felipe Nasr P21 1:51.77111P22 1:48.08138

  • Trainingsprogramm: Reifenvergleiche, Setuparbeit
  • Techn. Probleme: Auspuffschaden und Motorwechsel bei Ericsson
  • Besonderheiten: Nasr mit Trainings-Motor unterwegs
  • Felipe Nasr: "Ich fuhr mit dem Motor, der für das Training vorgesehen ist. Mit dem Renn-Motor sollten morgen bessere Rundenzeiten möglich sein."
  • Marcus Ericsson: "Der Motorwechsel war nach einem Auspuff-Problem nötig geworden."

Sauber hatte erneut keinen problemlosen Freitag. Während Ericsson am Vormittag mit Platz 15 einen kleinen Lichtblick setzen konnte, relativierte sich das Bild in der zweiten Session mit Platz 19 wieder. Teamkollege Nasr belegte die Ränge 21 und 22 und konnte erneut nicht mit Ericsson mithalten. Und das, obwohl beim Schweden zwischen den beiden Sessions die Antriebseinheit gewechselt werden musste. Nasr war am Freitag aber offenbar auch nur mit einem Trainings-Aggregat unterwegs, was laut Sauber ein Leistungsdefizit aufwies.

Manor: Auf Augenhöhe mit Sauber und Renault

Pascal Wehrlein arbeitete mit dem Setup in die falsche Richtung, Foto: Sutton
Pascal Wehrlein arbeitete mit dem Setup in die falsche Richtung, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Rio Haryanto P22 1:51.92528P18 1:47.48733
Pascal Wehrlein P20 1:51.21924P21 1:48.01836

  • Trainingsprogramm: Reifenvergleiche, Longruns, Setuparbeit
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Rio Haryanto: "Es war ein guter Tag für uns. In FP2 waren wir offensichtlich konkurrenzfähiger als in FP1, es geht also in die richtige Richtung."
  • Pascal Wehrlein: "Die erste Session war gut, aber dann haben wir ein paar Änderungen vorgenommen, die nicht funktioniert haben."

Manor konnte am ersten Trainingstag in Baku erneut die rote Laterne an die Konkurrenz abgeben. Vor allem Rio Haryanto überzeugte in der zweiten Session mit einem starken 18. Rang, nachdem der Indonesier am Vormittag noch weit abgeschlagen Letzter war. Pascal Wehrlein verzettelte sich hingegen bei der Setup-Arbeit. Nachdem er in der ersten Session noch weit vor seinem Teamkollegen lag, handelte er sich im 2. Freien Training einen Rückstand von einer halben Sekunde ein.