Mercedes dominierte das Freitagstraining in Baku - das alleine ist keine Neuigkeit. Doch die ersten Verfolger der Silberpfeile schon: Diese hießen diesmal nämlich nicht Ferrari oder etwa Red Bull, sondern Force India und Williams!

Force India & Williams als erste Mercedes-Verfolger

Hinter den Bestzeiten von Lewis Hamilton und Nico Rosberg platzierte sich im zweiten Training Sergio Perez, gefolgt von Valtteri Bottas und Nico Hülkenberg. Ein brandneues Trio hinter den Silberpfeilen. Der beste Red Bull war hingegen nur auf Rang sieben Max Verstappen, der schnellste Ferrari Sebastian Vettel auf Platz acht.

Ein ähnliches Ergebnis zeichnete sich auch schon am Vormittag ab. Hamilton vor Rosberg an der Spitze, gefolgt von Bottas auf Platz drei und Perez auf Platz fünf. "Es war ein sehr positiver Tag für uns", zeigte sich Perez am Freitag zufrieden.

Top-Speeds im 2. Training zum Europa GP

PlatzFahrerTeamMotorGeschwindigkeit
1Carlos SainzToro RossoFerrari 2015351,7 km/h
2Nico RosbergMercedesMercedes350,4 km/h
3Jenson ButtonMcLarenHonda349,4 km/h
4Nico HülkenbergForce IndiaMercedes347,9 km/h
5Valtteri BottasWilliamsMercedes347,4 km/h
6Lewis HamiltonMercedesMercedes347,1 km/h
7Sergio PerezForce IndiaMercedes344,9 km/h
8Sebastian VettelFerrariFerrari343,1 km/h
9Pascal WehrleinManorMercedes342,8 km/h
10Felipe NasrSauberFerrari342,7 km/h

Hinter Carlos Sainz, der überraschend mit dem letztjährigen Ferrari-Motor den höchsten Speed in FP2 aufstellte, ordnete sich eine ganze Mercedes-Armada ein. Sechs der schnellsten zehn Piloten fuhr mit silberner Power: Rosberg, Hülkenberg, Bottas, Hamilton, Perez und Wehrlein.

Damit lässt sich erkennen, dass der von Mercedes entwickelte 1,6 Liter V6 Turbo-Motor am brandneuen sechs-Kilometer-Kurs besonders seine Stärken ausspielen kann - schließlich sind Williams und Force India Kundenteams der Silberpfeile. Besonders die 2,2-Kilometer lange Gerade am Stadtkurs spielt den Kundenteams von Mercedes in die Karten.

Abgeschlagen am Ende des Feldes waren hingegen Max Verstappen und Daniel Ricciardo, welche mit 334 km/h zu den Piloten mit dem niedrigsten Speed zählten - nur Marcus Ericsson war am Freitag noch langsamer. Dr. Helmut Markos Befürchtungen scheinen sich damit zu bewahrheiten. "Die Simulation ergibt, dass wir auf dieser Geraden 1,2 Sekunden verlieren werden", sagte der Red Bull-Motorsportberater im Vorfeld des Rennwochenendes in Baku.

Schnell unterwegs in Baku: Valtteri Bottas, Foto: Sutton
Schnell unterwegs in Baku: Valtteri Bottas, Foto: Sutton

Guter Start in das Wochenende

Für Valtteri Bottas war der Freitag erst der Beginn eines erfolgreichen Aserbaidschan-Wochenendes. "Ich glaube wir können hier stark sein", so die erste These des Williams-Piloten nach FP2. 1,5 Sekunden fehlten dem Finnen in der Nachmittagssession auf Lewis Hamilton. "Wir hatten heute einen guten Tag, aber ich bin mir sicher, morgen ist noch mehr drinnen", verspricht der Finne.

Auch Force India träumt nach dem Premieren-Tag in Baku von Großem - die Top10 werden angesteuert für Sonntag. Der Kurs in Baku eröffnet den Piloten nämlich selten gegeben Vorteile, wie Sergio Perez erklärt: "Neue Orte bieten meist eine gute Möglichkeit, weil jeder sich erst an die Strecke gewöhnen muss."

Und nicht nur die Eingewöhnungsphase scheint bei Force India zu passen. "Wir standen heute wirklich ordentlich da und hatten einen guten Speed", zieht Hülkenberg Resümee. "Die Strecke liegt unserem Auto. Ich bin sehr optimistisch, was unsere Performance an diesem Wochenende angeht", so Perez. "Wir wollen an diesem Wochenende so viele Punkte wie möglich holen", erklärt er gegenüber Motorsport-Magazin.com.