Das Monaco-Qualifying sorgte auch nach dem Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge noch für Aufsehen. Das Team um den Technischen Delegierten Jo Bauer erkannte am Toro Rosso mit der Startnummer 26, dem Boliden von Daniil Kvyat Unregelmäßigkeiten am Unterboden.

Weil aerodynamisch bewegliche Teile verboten sind, gibt es von der FIA strenge Vorgaben, wie stark sich gewisse Teile unter bestimmter Last verbiegen dürfen. Der Unterboden am Kvyat-Boliden hielt dem Test nicht stand. Bei einer Belastung von 4000 Newton, rund 400 Kilogramm, verbog sich die Vorderseite um mehr als fünf Millimeter.

Toro Rosso konnte die FIA später allerdings davon überzeugen, dass die Unregelmäßigkeit durch einen Defekt zu erklären ist. In Q3 hätte es einen heftigen Schlag gegeben, weshalb der Unterboden beschädigt wurde und deshalb auch weniger und nicht mehr Abtrieb erzeugte.

Als Beweis führte Toro Rosso auch die Rundenzeit an: Während Kvyat im zweiten Qualifying-Segment noch eine Rundenzeit von 1:14.794 Minuten fahren konnte, reichte es im entscheidenden Abschnitt nur zu einer 1:15.273 und damit zu Rang neun. Immerhin darf Kvyat diesen Platz nun behalten und rückt durch die Strafversetzung von Kimi Räikkönen sogar auf Rang acht nach vorne.

FIA Urteil lässt Zweifel: Freispruch zweiter Klasse

Allerdings ist das Urteil der FIA eher ein Freispruch zweiter Klasse. Die Stewards weisen in ihrer Urteilsbegründung explizit daraufhin, dass weiterhin derartige Tests durchgeführt werden und, sollte es zu weiteren Verstößen kommen, nicht mehr mit dem gleichen Urteil zu rechnen sei.

Außerdem fordern die Stewards die technischen Kommissare dazu auf, die Telemetriedaten von Toro Rosso auszuwerten. Sollten interessante Daten entdeckt werden, sollen die Kommissare den Stewards einen Bericht darüber zukommen lassen.