Just als Max Verstappen in der Schwimmbad-Schikane die Leitplanke küsste und die Vorderradaufhängung brach, folgte ihm ausgerechnet der ehemalige Red Bull-Pilot Daniil Kvyat. Was dem Russen beim Passieren des havarierten RB12 des Niederländers durch den Kopf ging, entzieht sich der Allgemeinheit. Unbeeindruckt dessen schafften beide Toro Rosso-Piloten ihr stärkstes Qualifying seit dem Saisonauftakt in Australien. Dank der Strafversetzung von Kimi Räikkönen (Getriebewechsel) startet Carlos Sainz vom sechsten, Kvyat vom achten Startplatz in den Großen Preis von Monaco.

Während sich Sainz von Q1 zu Q3 kontinuierlich steigerte, tat es ihm sein Teamkollege nicht gleich. In den ersten beiden Qualifying-Abschnitten setzte sich Kvyat noch vor den Spanier, in Q3 drehte Sainz dann den Spieß um. Dem Spanier gelang im Gegensatz zu seinem neuen Teamkollegen eine fehlerfreie Runde.

Vorbei am havarierten Red Bull von Verstappen: Genugtuung für Toro Rosso?, Foto: Sutton
Vorbei am havarierten Red Bull von Verstappen: Genugtuung für Toro Rosso?, Foto: Sutton

Sainz zufrieden, Kvyat weniger

"Ich bin nicht zufrieden mit dem Qualifying heute", sagte Kvyat nach dem Qualifying. "Ich denke, ich habe während meines letzten Runs im dritten Sektor einen Kerb zu hart getroffen. Es könnte daran liegen, dass wir in Q3 etwas Zeit verloren haben." Im zweiten Qualifying-Segment sei noch alles nach Plan gelaufen. "Deswegen müssen wir uns das jetzt genauer anschauen, denn ich denke, wir hätten besser abschneiden können als P9", so der Russe. Glück im Unglück für Kvyat. Nach dem Qualifying wurde am STR-11 des Russen eine Unregelmäßigkeit am Unterboden gemessen. Die Rennleitung entschied jedoch zugunsten des Toro Rosso-Piloten.

Auch James Key, Technischer Direktor bei Toro Rosso, ist sich sicher, dass noch mehr drin gewesen wäre. "Wir waren dieses Wochenende stetig unter den Top-10, normalerweise in dem Bereich um P5 und P7. Daher erhofften wir uns, dass wir eine gute Chance hatten, es ohne große Probleme ins Q3 zu schaffen", so Key. Das erklärte Ziel war es, zumindest ein Auto in die dritte Startreihe zu bekommen. "Wir schafften es in Q3 nicht, das Beste aus uns herauszuholen. Unsere Runden wurden ein wenig beeinträchtigt, daher wurden wir Siebter und Neunter", so Key.

Wesentlich glücklicher ist Carlos Sainz. "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Qualifying und optimistisch für das Rennen morgen", sagte der Spanier. "Mich als Siebter zu qualifizieren und eine extra Position durch Kimis Strafversetzung zu gewinnen, ist eine großartige Ausgangslage auf einer Strecke wie Monaco." Die schnelle Runde stimmt Sainz zuversichtlich. "Ich bin sehr zufrieden, denn eine schnelle Runde in Monaco zu fahren, bedeutet, dass du eine Menge Vertrauen in das Auto hast und dass du die Grenzen ausreizt", so der Spanier.