Noch ist die Übernahme von Lotus durch Renault nicht in trockenen Tüchern, doch die Entwicklungen schreiten voran. Nachdem Renault Ende September eine Absichtserklärung unterschrieben hatte, den defizitären Rennstall zu übernehmen und wieder in ein Werksteam umzuwandeln, haben laut Informationen von Autosport nun bereits die ersten Abgesandten der Franzosen die Arbeit in der Fabrik in Enstone aufgenommen.

Zu ihnen soll offenbar bald auch Bob Bell stoßen, der erst kürzlich seine Funktion als Technischer Berater bei Manor zurückgelegt hat. Für Bell wäre es eine Rückkehr nach Hause, denn der Brite arbeitete bereits von 2001 bis 2010 hauptsächlich als Technischer Direktor bei Renault in Enstone und trat in Folge des Crashgate-Skandals kurzzeitig sogar als Teamchef auf, ehe er 2011 zu Mercedes wechselte.

Gemeinsame Arbeit am 2016er-Auto

Renault hält in Enstone wieder Einzug, Foto: Lotus F1 Team
Renault hält in Enstone wieder Einzug, Foto: Lotus F1 Team

Wie Federico Gastaldi, Lotus' stellvertretender Teamchef verriet, gab es seit dem Singapur GP zahlreiche Meetings zwischen Vertretern von Renault und Lotus in Enstone, bei denen es nicht zuletzt um den E24 - oder wie auch immer der neue Wagen heißen wird - ging. "Sie haben Leute geschickt, um uns bei der Entwicklung des nächstjährigen Autos zu helfen", erklärte der Argentinier.

Wann der Deal endgültig fix sein wird, vermochte aber auch Gastaldi nicht zu beantworten. "Renault ist einer der größten Autohersteller der Welt", spielte er darauf an, dass es gewisse Abläufe und Prozedere gebe, die eingehalten werden müssen. "Sie haben die Risikoprüfung abgeschlossen, der Lotus-Vorstand hat akzeptiert und jetzt sind sie bereits an Bord, arbeiten und pushen."

Nachsatz: "Der Grund ist, dass wir nicht schneller tanzen können als die Musik spielt. Wir müssen geduldig sein und sehen, was passiert."