Valtteri Bottas bleibt auch 2016 bei Williams, das ist beschlossene Sache. Für den Finnen ist dieser Schritt absolut logisch, nachdem in den vier Top-Cockpits alle Türen verschlossen sind. Der Finne zeigt sich angetan von der Tatsache, dass er nun mit dem Team ganz offen sprechen kann, ohne dass irgendeine Seite befürchten muss, dass sensible Informationen bei der Konkurrenz landen können. Allerdings zeigt sich sein gestiegenes Selbstvertrauen darin, dass er vom Team künftig bessere Vorbereitungen für die Rennen fordert.

Die Bekanntgabe ist eher eine Folge des Verbleibs von Kimi Räikkönen bei Ferrari, das ließ auch Bottas durchblicken: "Für mich ist das jetzt der beste Ort, an dem ich sein kann. Es gibt keine anderen Cockpits, also mache ich mit demselben Team weiter, bei dem ich seit 2010 bin." Lange Zeit war er als Nachfolgekandidat Nummer 1 von Räikkönen gehandelt worden, Williams war eher zweite Wahl. "Jetzt ist alles zu Papier gebracht und wir können uns auf den Rest des Jahres und das neue Auto konzentrieren. Von nun an können wir Informationen untereinander austauschen, ohne irgendwelche Zweifel zu haben."

Es gibt durchaus etwas aufzuholen: Williams enttäuschte in Spa-Francorchamps auf ganzer Linie. "Wir hätten für Spa besser vorbereitet sein müssen", gab Bottas unverblümt zu. "Wir haben nicht alles aus dem Auto geholt und mussten zu viel Abtrieb fahren, was uns Zeit und Positionen gekostet hat. Außerdem hatten wir Probleme mit der Reifentemperatur. Wir kennen den Grund, aber arbeiten noch an einer Lösung." Für Monza hingegen bringt Williams ein Ultra-Low-Downforce-Paket. "Wenig Abtrieb kommt unserem Auto entgegen", frohlockte er vor dem Italien GP.

Vier gewinnt: Das Desaster mit dem vierten Reifen wird sich nicht wiederholen, versichert Bottas, Foto: Sutton
Vier gewinnt: Das Desaster mit dem vierten Reifen wird sich nicht wiederholen, versichert Bottas, Foto: Sutton

Finne fordert verbesserte Vorbereitung

Für ein besseres Resultat als in Spa dürfen sich selbstredend die dortigen Ereignisse nicht wiederholen. Bottas‘ Team hatte beim Boxenstopp versehentlich eine falsche Reifenmischung hinten rechts montiert. "Es war menschliches Versagen", erklärte der 26-Jährige. "Die Anordnung, wie die Reifen gelagert wurden, war anders als in den Rennen zuvor." Es sei aber sinnlos, mit dem Finger auf einen zu zeigen, doch Bottas mahnte an: "Wir hätten schlicht und einfach besser vorbereitet sein müssen." Immerhin: Der Fehler sei so gut analysiert worden, dass eine Wiederholung ausgeschlossen werden kann, versprach er.

Generell sei eine gute Vorbereitung für die Zukunft wichtig, wenn Williams sich weiter verbessern wolle: "Wir können uns nicht erlauben, schlechte Strecken zu haben. Wir müssen überall um den Sieg kämpfen und schnell sein." In dieser Saison hatte Williams noch ein deutliches Defizit auf langsamen Strecken wie Monaco und Budapest und wird dies voraussichtlich auch in Singapur zu spüren bekommen. In beiden Fällen waren die Reifentemperaturen nicht im richtigen Fenster, was sich auch in Spa auf einem gänzlich anderen Streckentyp wiederholte.

Etwas humorvoll beschrieb er noch das Fahrverhalten mit zwei unterschiedlichen Pirelli-Mischungen. Meist bekommt Pirelli Breitseiten für seine Reifen ab, aber das Fahrverhalten mit unterschiedlichen Typen sei gar nicht so schlimm gewesen, versicherte Bottas. "Zuerst dachte ich, etwas würde mit dem Reifendruck nicht stimmen. Aber insgesamt war es doch ganz fahrbar."