Michelin-Motorsportchef Pascal Couasnon hat seine Abneigung gegen die 'Wegwerf-Reifen' von Pirelli bereits kundgetan und erklärte nun, was sich der französische Hersteller für eine mögliche Rückkehr in die Formel 1 vorgestellt hat. "Unser Vorschlag ist: Wir wollen, dass die Fahrer am Ende des Rennens müde sind", betonte er.

Worauf Couasnon dabei anspielte sind Nico Hülkenbergs Aussagen nach den 24 Stunden von Le Mans, bei denen er bis zum Ende maximal pushen konnte. "Wir wollen ihnen guten mechanischen Grip geben und näher an der Realität sein, damit unsere Investition in Bezug auf die Technologie nützlich sein und von der Rennstrecke auf die Straße übertragen werden kann", erläuterte Couasnon gegenüber Autosport.

Daher ist Michelin auch nicht daran interessiert, an den aktuellen 13-Zoll-Reifen festzuhalten. Stattdessen sind 18 oder 19 Zoll geplant. "Wo wir ein großes Problem haben - und das ist ein K.O.-Kriterium - ist, wenn der Sport beschließt, bei 13 Zoll zu bleiben, mit einer großen Flanke." Keine Probleme hätte der Hersteller hingegen mit breiteren Hinterreifen, die von 375 Millimetern auf 420 Millimeter anwachsen sollen. Darüber könne man später noch sprechen, meinte Couasnon.

"Wir lieben Wettbewerb, lieben Motorsport in bester Form und wie viele Menschen sind wir uns sicher, dass die Formel 1 sehr aufregend sein kann", betonte er. "Wir glauben einfach daran, den Fahrern und Ingenieuren die Möglichkeit zu geben, das maximal Mögliche aus jeder Komponente herausholen zu können, wobei der Fahrer eine sehr noble Komponente ist. Um das zu erreichen, braucht man einen Hochleistungsreifen, phänomenalen Grip und das ist es, was uns stimuliert."

Als Kostprobe für die Formel 1 nennt Couasnon die Sportwagen-Serien. "Michelin hat den Sportwagen-Serien Spannung eingeflößt - warum sollten wir das nicht auch bei der Formel 1 schaffen?"