Beim Großen Preis von Österreich sorgten die astronomischen Strafversetzungen für die beiden McLaren-Piloten Fernando Alonso und Jenson Button für Diskussionen. Insgesamt 50 Startplätze hätten beide Fahrer in der Startaufstellung nach hinten versetzt werden müssen - für McLarens leitenden Geschäftsführer Jonathan Neale ist das nur schwer vermittelbar. "Es ist ein bisschen seltsam, wenn man versucht, diese Strafen zu erklären", so Neale gegenüber Autosport.

Für ihn geht es darum, den Ruf als Königsklasse des Motorsports nicht zu ruinieren. "Wenn die Formel 1 als Gipfel des Motorsports gelten soll, gibt es einige Dinge, die zwar Floskeln sind, die wir aber liefern müssen", so Neale, der sofort präzisiert: "Wir müssen eine Konstanz darin liefern, was überhaupt das Ziel ist. Das finde ich schwierig in Einklang zu bringen, wenn Fahrer eine 25-Plätze-Strafe bekommen in einem Starterfeld, das nur 20 Autos hat."

Fernando Alonsos Rennen in Österreich war nach dem Unfall nach Kurve 2 frühzeitig gelaufen, Foto: Sutton
Fernando Alonsos Rennen in Österreich war nach dem Unfall nach Kurve 2 frühzeitig gelaufen, Foto: Sutton

Neale mangelt es an einer verständlichen Erklärung für die Fans. "Wir müssen in der Lage sein, den Fans den Grund zu erklären. Und ich glaube nicht, dass wir einen sehr guten Job darin gemacht haben, es zu erklären oder zu durchdenken, wie es wahrgenommen wird", zeigt er sich auch selbstkritisch.

Aufgrund der Regeln denkt McLaren laut Neale auch darüber nach, die Strafen in den kommenden Rennen strategisch einzusetzen. "Wir werden das bedenken, allerdings benötigen wir dafür einen gewissen Grad an Vorhersehbarkeit. Es wird einige Bereiche geben, an denen wir sagen, dass wir etwas opfern müssen, um etwas anderes zu schützen", so Neale.