Top: Mercedes-Strategie

Lewis Hamilton wird das sicherlich anders sehen, aber für die Formel 1 war der Fehler der Mercedes-Strategen, ihn während der Safety Car-Phase an die Box zu holen, ein Segen. Natürlich sehen die Fans nicht gerne einen 'geschenkten' Sieg, aber noch weniger mögen sie die langweilige Prozession, die es vor dem Abflug von Max Verstappen gab. Allerdings waren die Reaktionen und Diskussionen nach dem Monaco GP immer noch spannender als das Rennen selbst.

Top: Max Verstappen

Auslöser der überraschenden Wende war Max Verstappen. Der Youngster bekam bei seinem Abflug in Sainte Devote seine Unerfahrenheit schmerzhaft zu spüren. Allerdings sollte man den Rookie für seine Entschlossenheit loben. Nachdem er durch einen verpatzten Boxenstopp zurückgefallen war, kämpfte er sich durch ein Feld, in dem es ansonsten kaum Überholmanöver zu sehen gab. Dieser Kampfgeist ist das, was die Formel 1 momentan gut gebrauchen kann.

Top: Punkte für McLaren

Was lange währt, wird endlich gut. Im Fürstentum, wo McLaren-Honda einst über Jahre dominierte, gelang den wiedervereinten Partnern das erste Punkteergebnis. Jenson Button fuhr als Achter vier Zähler ein und schwärmte anschließend von einem Auto, in das er Vertrauen hatte. Die Pace sei noch nicht ganz so gut, aber das Setup großartig. Für das nächste Rennen in Kanada eine gute Nachricht. Vielleicht ist bei McLaren nun tatsächlich der Knoten geplatzt.

Button freute sich über die ersten Punkte der Saison, Foto: Sutton
Button freute sich über die ersten Punkte der Saison, Foto: Sutton

Top: Bestes Saisonresultat für Red Bull

Nach vielen Querelen mit Renault und (mehr oder weniger ernst gemeinten) Ausstiegsdrohungen hatte Red Bull in Monaco endlich Grund zum Feiern. Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo fuhren das beste Ergebnis des Teams in dieser Saison und Ersterer zudem das beste Ergebnis seiner Karriere ein. Kvyat kletterte in der Fahrerwertung zudem von Platz 15 auf Rang acht. Red Bull blieb in der Herstellerwertung auf Rang vier, sammelte jedoch auf einen Schlag mehr als doppelt so viele Punkte wie im bislang besten Rennen in Bahrain. Zudem ging Williams vor ihnen leer aus.

Flop: Mercedes-Strategie

Der Sieg von Lewis Hamilton - der erste in Monaco seit 2008 - schien in Stein gemeißelt. Doch dann kam die verhängnisvolle Strategie-Entscheidung, ihn während der Safety Car-Phase an die Box zu holen. Wer an der Fehlentscheidung schuld war, sei dahingestellt, es obliegt Mercedes sich damit zu beschäftigen. Fakt ist, dass sie sich trotz der Dominanz um einen Doppelsieg gebracht haben. Und zudem mit zwei mehr oder weniger unglücklichen Fahrern leben müssen. Der eine ist - mit Recht - gelinde gesagt stinksauer, um den Sieg gebracht worden zu sein. Der andere konnte sich nur bedingt freuen, denn er wusste genau: er war nicht der Beste.

Flop: Max Verstappen

Die Kritiker des 17-Jährigen haben nicht Unrecht, wenn sie betonen, dass er bei seinem Unfall Glück hatte. Obwohl er durch den Aufprall auf Grosjeans Heck etwas gebremst wurde, schlug Max Verstappen heftig in die High-Tech-Barrieren ein. Welche Wucht der Einschlag hatte, zeigt sich auf Kamerabildern. Auf diesen ist zu sehen, wie das Podest hinter der Begrenzung, auf dem die Streckenposten stehen und Fernando Alonsos havarierter McLaren 'zwischengelagert' war, schwankte. Auch wenn alles glimpflich ausging, sollte sich Verstappen des Risikos bewusst sein, das trotz aller Sicherheitsmaßnahmen nach wie vor vorhanden ist.

Max Verstappen hatte bei seinem Unfall Glück, Foto: Sutton
Max Verstappen hatte bei seinem Unfall Glück, Foto: Sutton

Flop: Keine Punkte für Alonso

Was trotz der ersten Punkte bei McLaren bleibt, sind die Probleme mit der Zuverlässigkeit. Fernando Alonso, der ebenfalls auf Punktekurs lag, musste seinen Boliden in Runde 43 abstellen. Er vermutete einen Defekt im Getriebe oder einen fehlerhaften Sensor. Für den Spanier war es bereits der dritte Ausfall in dieser Saison.

Flop: Keine Punkte für Williams

12, 18, 18, 13, 20 - so sah die Punktebilanz von Williams vor dem Monaco Grand Prix aus. Nicht der Hammer, aber locker ausreichend für Platz drei bei den Herstellern. In Monaco gab es nun eine heftige Klatsche für den Rennstall aus Grove: null Punkte. Angesichts der Positionen 14 und 15 kann man noch nicht einmal von knapp verpassten Punkterängen sprechen. Das Auto funktionierte auf dem engen Straßenkurs nicht wie gewohnt, Felipe Massa war in einen Unfall verwickelt, Valtteri Bottas litt unter seiner schlechten Startposition und die Strategie ging nicht auf. Da hilft nur eins: Abhaken und Vergessen.