Das Ergebnis sah heute doch bereits deutlich besser als noch vor zwei Wochen in Australien aus?
Helmut Marko: Die nassen Bedingungen haben uns sicher geholfen. Gleichzeitig haben wir mit Renault einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir verfügen nun über mehr PS und eine bessere Fahrbarkeit. Da wir [in den Freien Trainings] mehr fahren konnten, ist auch unser Chassis besser abgestimmt. Es wird in dieser Beziehung aber noch einiges kommen. Ich möchte allerdings noch erwähnen, wie zufrieden ich mit unseren jungen Fahrern bin. Der Abstand von Kvyat war im Nassen zwar etwas mehr, aber er hat seinen Speed gezeigt. Auch Verstappen. Er ist auf dieser Strecke noch nie gefahren, auch nicht im Simulator - wir wollten nicht, dass er zurückfliegt, sondern sich hier vorbereitet. Und dennoch ist er auf Platz sechs gefahren und hat Leute wie einen Massa hinter sich gelassen.

Erneut hat der Red Bull bei nassen Bedingungen sehr gut funktioniert. Werten Sie das als Zeichen, dass das Chassis immer noch zu den besten des Feldes gehört?
Helmut Marko: Ganz sicher. Unser Chassis ist mit Sicherheit eines der besten. Das sieht man auch in Hochgeschwindigkeitskurven. Aber trotzdem wird noch einiges kommen. Wir hoffen, dass wir in Barcelona das volle Potenzial unseres Chassis sehen können.

Mehr Fahrzeit, besseres Setup, Foto: Sutton
Mehr Fahrzeit, besseres Setup, Foto: Sutton

Was ist im Rennen möglich, wenn es trocken bleiben sollte, beziehungsweise wenn der Regen anhält?
Helmut Marko: Sollte es regnen, können wir mit dem Podest liebäugeln. Bei trockenen Bedingungen sollte wir aber auch um die Top-5 fahren können. Der Reifenverschleiß wird ein großes Kriterium sein und wird sind mit vollem Tank traditionell stark. Das hat man auch bei den Longruns gesehen - sie waren vielversprechend.

Renault hat von allen Motorenherstellern noch die meisten Tokens zur Verfügung. Wann rechnen sie mit dem größten Schritt und den meisten upgedateten Tokens?
Helmut Marko: Von Renault kommen bis zum Sommer sukzessive eine bessere Fahrbarkeit und mehr PS. Bezüglich des größten Schrittes muss man sehen. Alles geht Schritt für Schritt und der größte Schritt kommt erst 2016.

Wie hat sich die Beziehung zwischen Red Bull und Renault nun entwickelt?
Helmut Marko: Wir haben ja keine Liebesbeziehung, sondern eine Geschäftsbeziehung. Wir haben uns zusammengesetzt und geklärt, wo die Schwachpunkte liegen. Einer davon ist sicher auch die Kommunikation. Wir haben nun einen Weg nach vorne gefunden, der erfolgreich sein wird. Denn es ist genau geklärt, wer war zu machen hat.

Sie haben sich nun also für eine konstruktive Herangehensweise entschieden?
Helmut Marko: Ja.