Felipe Massa zählt zu den alten Hasen im F1-Geschäft. 2015 geht der Brasilianer bereits in seine 14. Saison. Somit weiß er ganz genau wie Rundenzeiten während Testfahrten zu bewerten sind und lässt sich deshalb auch nicht zu Prognosen hinreißen. "Es ist zu früh, um sagen zu können, ob wir Mercedes herausfordern können", betonte Massa vor dem finalen Barcelona-Test.

"Wir haben nie zur gleichen Zeit die gleichen Konfigurationen gefahren wie Mercedes. Das heißt, dass man vielleicht ähnliche Rundenzeiten auf den gleichen Reifen fährt, aber das eine Auto hat 30 kg Sprit an Bord und das andere nur 10 kg. Das sind sechs Zehntel", fuhr er fort. Aktuell scheint Mercedes erneut in Front. Dahinter folgen in geringen Abständen Lotus, Red Bull, Ferrari und Williams. Zwischen diesen Teams ist eine Standortbestimmung unmöglich. Massa erwartet, dass die Teams ihre Karten frühestens beim Qualifying zum Großen Preis von Australien aufdecken.

"Bis dahin kann noch so viel passieren. Deshalb ist es wichtig, dass man sich auf sich selbst konzentriert und sich bestmöglich vorbereitet", betonte der Williams-Pilot auf der offiziellen F1-Webseite. 2014 erlebte der britische Traditionsrennstall nach Jahren der Erfolgslosigkeit eine Art Wiederauferstehung. Am Ende schloss Williams die Saison auf Platz drei der Konstrukteurswertung ab und ließ damit Top-Teams wie Ferrari und McLaren hinter sich. Massa hofft, dass es 2015 so weitergeht, ist sich allerdings bewusst, dass die Konkurrenz nicht schläft.

"Mercedes, Red Bull, Ferrari und McLaren haben viele Rennen und Weltmeisterschaften gewonnen. Man muss sie immer auf der Rechnung haben. Deshalb ist es wichtig mit den Füßen am Boden zu bleiben und sich bewusst zu machen, dass sich die Dinge schnell wieder ändern können. Wenn man gegen diese Teams kämpfen will, dann muss man hart arbeiten und einen fantastischen Job abliefern", sagte Massa. Gespannt ist der Brasilianer vor allem auf die neue Ferrari-Paarung. Nach fünf Jahren hat Fernando Alonso das Team verlassen, der neue Hoffnungsträger heißt Sebastian Vettel.

Räikkönen ist besser ohne Alonso

"Fernando hat schon vor zwei oder drei Jahren versucht Ferrari zu verlassen, aber es ging nicht. Nach den enttäuschenden Ergebnissen 2014 hat sich das Team im Inneren komplett verändert und sie haben sich entschieden, auch Alonso auszutauschen", erzählte Massa. Vorhersagen wie es mit Ferrari weitergeht, traut er sich nicht zu. "Sie haben mit Fernando einen fantastischen Fahrer verloren, allerdings weiß auch Sebastian wie man gewinnt und ich denke, dass auch Kimi weit besser ohne Alonso im Team arbeitet. Warten wir ab, ob sich alles zum Besseren oder Schlechteren wendet", meinte Massa.