Nach der Sommerpause spitzte sich der WM-Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg in Spa weiter zu. Schon in Runde zwei kam es zum Eklat: Rosberg wollte Hamilton überholen und schlitzte dem Briten dabei den Hinterreifen auf. Während er sich lediglich seinen Frontflügel beschädigte und am Ende immerhin noch Platz zwei holte, war für Hamilton das Rennen gelaufen. Der sich auflösende Reifen beschädigte das Auto nachhaltig, irgendwann durfte er den havarierten Silberpfeil in der Garage abstellen.

Anschließend ging es nicht nur auf der Strecke heiß her. Hamilton plauderte in der britischen Medienrunde aus, was Rosberg angeblich im Debriefing gesagt hatte. "Er hat praktisch gesagt, dass er es absichtlich gemacht hat. Er sagte, es sei Absicht gewesen. Er sagte, dass er es hätte vermeiden können. Er sagte: Ich habe es gemacht, um etwas zu beweisen", sagte der erzürnte Hamilton.

Wie Autosport berichtet, soll Mercedes anschließend nicht nur für eine gute Außendarstellung gesorgt haben. Hamilton und Rosberg seien am Sonntagabend noch mit einer Kontaktsperre auferlegt worden. Beide durften weder mit dem Team, noch untereinander sprechen.

Die Sperre soll allerdings nicht besonders lange gegolten haben. Schon am Montag kam es in Brackley zur Aussprache. Zwei Stunden lang saß die Teamführung mit den beiden Starpiloten zusammen, um den Vorfall zu besprechen.

Appell zeigt Wirkung

Mit Erfolg, wie Toto Wolff meint: "Wir sind als superstarkes Team daraus hervorgegangen. Wir sind rausgegangen und haben gesagt: Kein Fahrer wird jemals mit diesem Team in Konflikt geraten." Wolff appellierte an die Fahrer: "Leute haben für das Team Nächte durchgearbeitet und ihre Familien nicht gesehen. Und sie [die Fahrer] haben es auf der zweiten Runde weggeschmissen."

Allerdings räumte Wolff damit auf, dass Rosberg an der Kollision komplett allein schuld sei. "Wir haben nicht gesagt, dass er zu 100 Prozent schuld ist, oder einer von beiden - aber es war genug zu sagen, dass es 51 Prozent waren." Die Ansage hat Wirkung gezeigt. Im weiteren Verlauf der Saison kam es zu keinen Kollisionen mehr zwischen Hamilton und Rosberg.