Die Erwartungen sind gigantisch. Als Jahrhunderttalent gefeiert, steigt Max Verstappen 2015 direkt von der Formel 3 Europameisterschaft in die Formel 1 auf. Sein Rennstall Toro Rosso, Teamchef Franz Tost und auch seine Förderer, die Obrigkeiten bei Red Bull, sprechen dem 17-Jährigen regelmäßig ihr volles Vertrauen aus. An Fähigkeiten und Talent des jungen Niederländers bestehe nicht der geringste Zweifel.

Doch lastet deshalb noch lange kein tonnenschwerer Druck auf den Schultern des Youngsters. "Ich spüre keinen Druck. Die schlichte Wahrheit ist, dass du in der Formel 1 einen guten Job machen muss. Und das ist alles, was ist zu tun versuche", erklärt Verstappen auf der F1-Homepage.

Verstappen: Es darf nicht nur beim Versuch bleiben

Nur beim Versuch sollte es jedoch besser nicht bleiben, gesteht Verstappen. "Wenn du erst einmal so weit gekommen bist, erwartet dein Team von dir, dass du deinen Job gut machst. Am Ende des Tages bin ich es, der abliefern muss - um zu zeigen, dass ich es drauf habe und ihr Vertrauen verdiene", sagt Verstappen.

Der Rummel um seine Person mache ihm nichts aus. "Das ist alles in Ordnung. Ich fokussiere mich auf das, was ich wirklich tun muss. Ich möchte jedes Mal wenn ich ins Auto steige einen guten Job für das Team machen - besonders, wenn es darum geht Teile für 2015 zu testen", sagt Verstappen. "Aber ich bleibe auch stehen, wenn ich von Fans gestoppt werde", verspricht der Nachwuchs-Star.

Verstappen: Muss nicht zeigen wie schnell ich bin

Bisher sei es für ihn ohnehin eher darum gegangen Erfahrungen zu sammeln, statt das Limit auszuloten. "Momentan muss ich nicht zeigen wie schnell ich bin. Andere Fahrer, die nur einen Testtag haben, wollen natürlich ihre Pace zeigen, aber für mich ist das eine andere Geschichte", wiederholt er nach dem Test in Abu Dhabi, was wir schon nach seinen Einsätzen in den Freitagstraining immer wieder von ihm gehört haben. Aber welche Geschichte? Diesmal geht Verstappen ins Detail.

Nicht auf Zeitenjagd und trotzdem Drittschnellster: Max Verstappen, Foto: Sutton
Nicht auf Zeitenjagd und trotzdem Drittschnellster: Max Verstappen, Foto: Sutton

"Es geht um Tests für das nächste Jahr, die neuen Reifen und die Kommunikation: Ich muss verstehen, was sie [das Team] von mir wollen und andersherum", erklärt der Niederländer. Dass er es dennoch auf den dritten Platz in den Ergebnislisten geschafft hat, muss dennoch nicht verblüffen: "Es war fantastisch. Es ist jetzt mein Auto. Ich muss es nicht mehr wie im Training an jemand anderen zurückgeben. Es fühlte sich großartig an, herauszufinden wie man mit dem Auto arbeiten muss", schwärmt Verstappen.

"Selbst nach vier Stunden war es schwierig; mich selbst davon zu überzeugen zur Mittagspause auszusteigen." Da fährt man wohl gleich ein paar Zehntel schneller ...