"Ich kann es kaum erwarten nach Brasilien zu reisen", sagt Romain Grosjean kurz nachdem er durch eine Berührung mit Jean-Eric Vergne in Austin um den verdienten Punktelohn eines starken Rennens gebracht wurde. "Dieses Jahr ist es für unser Team extrem schwierig Punkte einzufahren, das hat es umso frustrierender gemacht", beschreibt Grosjean seine Gemütslage nach dem Rennen in Texas.

In Interlagos will der Franzose nun mindestens das schaffen, was seinem Teamkollegen schon beim US GP glückte: Maldonado sammelte als Neunter zwei Punkte für Lotus . "Ich bin auf der Jagd nach den Punkten, die ich in Austin verloren habe", sagt Grosjean. Und der Franzose ist zuversichtlich, klingt so, als sei nun gar noch viel mehr möglich als nur ein paar WM-Zähler.

Grosjean: "Der Kurs kommt meinem Fahrstil entgegen, umso mehr freue ich mich auf das Rennen. Es ist eine fantastische Strecke. Es gibt keinen Teil, der nicht großartig ist. Zudem ist es immer mehr ein Genuss den E22 zu fahren. Wir haben tolle Fortschritte mit dem Auto erzielt und werden versuchen diese bis Abu Dhabi fortzusetzen. Sao Paulo und Abu Dhabi sollten positiv für uns verlaufen. Pirelli bringt die medium und weichen Reifen, letztere schienen in Austin sehr gut bei uns zu funktionieren. Potenzial ist da!"

Jubelarien bei Maldonado und Grosjean

Teamkollege Pastor Maldonado stimmt in die Jubelarien ein. "Das Auto fühl sich immer besser zu fahren an und wir konnten in den letzten paar Rennen immer mehr herausholen. Ich bin heiß auf die verbleibenden Rennen und ganz besonders auf das nächstjährige Auto", sagt der Venezolaner. Und Maldonado hat längst nicht genug: "Sobald man einen Meilenstein erreicht hat, geht es direkt weiter zum nächsten. Unser Augenmerk liegt darauf, an diesem Wochenende in Brasilien noch besser zu sein.

Geht es in Interlagos wieder abwärts für Lotus?, Foto: Sutton
Geht es in Interlagos wieder abwärts für Lotus?, Foto: Sutton

Einfach wird das allerdings nicht, fürchet Maldonado. "Technisch ist es stets knifflig, ein ausgeglichenes Setup für den winkligen Teil und die langen Geraden zu finden. In einer perfekten Welt hätte man gerne die Monza-Einstellungen für den Anfang und das Ende der Runde und die Hungaroring-Einstellung für den Rest! Wir müssen das Grip-Niveau lernen und verstehen, wie es sich im Verlauf des Wochenendes verhält. Wenn wir die Reifen zum Arbeiten bekommen, können wir eine vernünftige Performance zeigen", erklärt er.

Lotus: Sao Paulo Bilanz

Lotus in Sao Paulo: Weder Lotus, noch Vorgänger-Team Renault konnte in Brasilien bis dato einen Sieg feiern. Für die besten Resultate zeichnete Fernando Alonso verantwortlich, der sowohl 2006 als auch 2008 Zweiter wurde. Des Weiteren holte der Spanier für das Team aus Enstone zwei dritte Plätze.

Romain Grosjean in Sao Paulo: Der Franzose wartet noch auf Punkte. Während Grosjean 2009 nur 13. wurde, schied er in den letzten beiden Jahren aus.

Pastor Maldonado in Sao Paulo: Ähnlich düster sieht auch Maldonados Bilanz aus. Der Venezolaner schied bislang zwei Mal aus und sah im Vorjahr erstmalig das Ziel. Als 16. blieb er jedoch weit hinter den Punkterängen zurück.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Trotz eines grausamen Freitagstrainings in Austin sah Lotus am Samstag und Sonntag sehr viel stärker aus. Im Renntrimm steckte im E22 tatsächlich auf einmal genug Speed, damit Maldonado und Grosjean um Punkte kämpfen konnten ohne auf das Pech anderer - mit Ausnahme Force Indias - angewiesen zu sein. Interlagos wird beweisen, ob das nur eine Eintagsfliege war oder Lotus tatsächlich ein Schritt nach vorne gelungen ist. Letzteres ist angesichts der Tatsache, dass man die Weiterentwicklung des E22 längst eingestellt hat, eher zu bezweifeln. Maldonado und Grosjean klingen da schon ein wenig übereuphorisch. Punkte dürften nur drin sein, wenn das Wetter verrückt spielt. Aber genau das ist in Brasilien gang und gäbe. Siehe Wetterbericht ... (Jonas Fehling)