Freust du dich auf das bevorstehende Rennen?
Romain Grosjean: Ich kann es kaum erwarten nach Brasilien zu reisen. Wir werden wie jedes Jahr ein fantastisches Team-Abendessen veranstalten, wo alle, die das ganze Jahr reisen, sich entspannen und zusammen lachen können. Die Saison war bisher extrem hart - das härteste für mich und viele andere im Team. Umso mehr wird es uns gut tun, zusammen etwas zu trinken bevor die Vorbereitungen für das nächste Wochenende losgehen. Ich werde mir einen Caipirinha genehmigen und mit allen vom Team in Sao Paulo anstoßen und dann noch einmal in der Fabrik in Enstone!

Erzähl uns etwas über Interlagos, magst du die Strecke?
Romain Grosjean: Es ist eine fantastische Strecke. Es gibt keinen Teil, der nicht großartig ist. Der Kurs kommt meinem Fahrstil entgegen, umso mehr freue ich mich auf das Rennen. Zudem ist es immer mehr ein Genuss den E22 zu fahren. Pirelli bringt die medium und weichen Reifen, letztere schienen in Austin sehr gut bei uns zu funktionieren. Potenzial ist da!

Grosjean liebt die erste Kurve, Foto: Sutton
Grosjean liebt die erste Kurve, Foto: Sutton

Gibt es einen Teil der Strecke, den du besonders liebst?
Romain Grosjean: Alles! Es ist eine fantastische Herausforderung. Es gibt keinen Teil, wo man sich ausruhen kann. Selbst die Start-Ziel-Passage ist nicht langweilig, da sie auf einem Hügel beginnt und dann bergab in die erste Kurve mündet, wo man sich ganz leicht verbremsen kann. Wenn ich einen Teil der Strecke auswählen müsste, dann würde ich die erste und letzte Kurve wählen. Die erste Kurve ist technisch anspruchsvoll und verzeiht keinen Fehler. Die letzte Kurve ist schnell, dort wirken extreme Belastungen auf den Körper. Als Fahrer liebt man solche Kurven. Interlagos ist ein Kurs der alten Schule, deshalb ist es schwierig ein Element herauszupicken. Ich kann nur sagen: Ich liebe Interlagos!

Auf einer Skala von 1 bis 10, wie sauer warst du, dass du in Austin keinen Punkt geholt hast?
Romain Grosjean: 842. Dieses Jahr ist es für unser Team extrem schwierig Punkte einzufahren, das hat es umso frustrierender gemacht. Ich denke, dass Jean-Eric versucht hat, sein Auto bergauf in Position zu bringen - ich habe das gleiche versucht. Ich konnte nirgendwohin ausweichen. Durch die Berührung brach mein Frontflügel und auch einiges am hinteren Unterboden. Es war extrem schwierig das Auto auf der Strecke zu halten. Ein Teil meines Frontflügels brach sogar ab und wurde von Jean-Erics Auto eine Zeit mitgeschleppt und dann wieder ausgespuckt.

Es stehen noch zwei Rennen an. Bist du froh, dass die Saison zu Ende geht?
Romain Grosjean: Auf gewisse Weise, ja. Wir haben tolle Fortschritte mit dem Auto erzielt und werden versuchen diese bis Abu Dhabi fortzusetzen. Sao Paulo und Abu Dhabi sollten positiv für uns verlaufen. In Brasilien kann alles passieren, speziell weil keiner weiß, was das Wetter macht. In Abu Dhabi gibt es doppelte Punkte, somit werden wir versuchen das Jahr so stark wie möglich zu beenden.

Wie sieht deine Herangehensweise an den Brasilien GP aus?
Romain Grosjean: Ich bin auf der Jagd nach den Punkten, die ich in Austin verloren habe. Es war eine lange und harte Saison, Punkte sind die Belohnung für all die harte Arbeit, die ein jeder im Team reingesteckt hat. Es ist kein Geheimnis, dass in Enstone viele lange Stunden gearbeitet wurden und wenn das nicht mit Punkten belohnt wird, ist es umso härter. Ich will unter allen Umständen den Team etwas zurückgeben, damit wir das Jahr mit einem positiven Vibe beenden.