Romain Grosjean weiß ganz genau, was sich bei Lotus ändern muss, um wieder erfolgreich zu sein. Sein nicht ganz realistischer Performance-Plan: "Ich würde rüber zu Mercedes gehen und ein Auto einpacken, es schwarz lackieren und dann fahren!" Sollte der Franzose in der kommenden Saison bei Lotus bleiben, hätte er zumindest schon einmal den starken Mercedes-Motor an Bord. Doch ob das reicht, um ihn zum Bleiben zu bewegen? Die Anzeichen für eine Vertragsverlängerung stehen nicht schlecht, passen aber offenbar nicht zu Grosjeans Langzeit-Planungen in der Formel 1.

"Es ist kein Geheimnis, dass ich Teil eines großen Teams sein möchte - das sind Ferrari, McLaren oder Mercedes", sagte er am Rande des US Grand Prix in Austin. "Ein paar von ihnen haben ihre Fahreraufstellung für 2015 noch nicht bekanntgegeben. Also besteht noch Hoffnung, denn solch einem Team möchte ich mich 2015, spätestens 2016, anschließen." Wie Grosjean kürzlich verriet, besitzt er eine Ausstiegsklausel in seinem Lotus-Vertrag. Die Möglichkeit, das Team zu verlassen, bestünde also offenbar.

Lotus testet die 2015er Nase in Austin, Foto: Sutton
Lotus testet die 2015er Nase in Austin, Foto: Sutton

Abschied in Aussicht

Mit Mercedes-Power im Heck erwartet Grosjean zwar einen Leistungsanstieg bei Lotus nach der katastrophalen Saison. Doch das reicht dem ambitionierten 28-Jährigen nicht aus. "Ich denke, dass es nicht so schlecht wäre, nächstes Jahr hier zu sein", sagte Grosjean mit Bezug auf Enstone. "Wenn ich bleibe, dann bin ich happy, weil ich glaube, dass wir dann ein paar Mal Champagner auf dem Podium trinken können. Aber ich möchte ein Champion sein und um das zu erreichen, muss ich weiterziehen."

Es bestehe zwar eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Grosjean auch 2015 in einen Lotus-Boliden steigt, doch er habe noch ein paar Möglichkeiten. Vieles hängt allerdings davon ab, wohin Fernando Alonsos Weg führt. Grosjean ist mehr oder weniger dazu gezwungen abzuwarten, wofür sich der Spanier entscheidet.

Grosjean will in die Riege der Superstars aufsteigen, Foto: Sutton
Grosjean will in die Riege der Superstars aufsteigen, Foto: Sutton

Schlüsselfigur Alonso

"Es stimmt, Fernando ist die Schlüsselfigur auf dem Fahrermarkt", bestätigte Grosjean gegenüber der offiziellen F1-Homepage. "Aber ich denke, dass nicht jeder auf dem Zettel hatte, dass Vettel Red Bull verlässt. Das hat die Sache etwas durchgemischt - selbst für große Namen."

Sicher sei zum aktuellen Zeitpunkt lediglich, dass Grosjean 2015 einen festen Platz in der Formel 1 hat. Vielleicht sogar im dritten Auto eines Teams, sollte diese Variante wirklich zur kommenden Saison Einzug halten. Ausschließen wollte er diese Option zumindest nicht. "Wenn du bei einem guten Team bist und das gleiche Auto fährst wie die so genannten Superstars, kannst du dadurch deine eigene Stärke zeigen und dann wirst du auch als Superstar bezeichnet", wurde Grosjean von französischen Medien zitiert. "Ein drittes Auto würde dem Ansehen von einigen von uns sicherlich helfen."