Sebastian Vettel geht! Im Vorfeld des Japan GP hatte der vierfache Weltmeister die Bombe platzen lassen: Vertragsauflösung mit Red Bull. Folglich gab es im österreichischen Team einen vakanten Platz, den das Team zügig und ohne Umschweife an Daniil Kvyat vergeben hat. Dessen frei gewordener Platz beim Red-Bull-Juniorteam Toro Rosso steht nun ebenfalls in der Diskussion.

Sainz Jr. oder Vergne

Ein großer Aspirant auf den Platz neben dem holländischen Youngster Max Verstappen ist Carlos Sainz Jr. Der 20-jährige Spanier und Sohn von Rallye-Legende Carlos Sainz steht schon lange in Diensten des österreichischen Getränkeherstellers und wurde schon seit einiger Zeit mit Toro Rosso in Verbindung gebracht.

Trotzdem sind sich die Oberen bei Red Bull noch unschlüssig, ob man nicht doch mit dem erfahrenen Jean-Eric Vergne an der Seite des blutjungen Verstappens weiterarbeiten möchte. Man müsse geduldig sein. Die Dinge könnten sich in der Formel 1 so schnell ändern, so der junge Spanier. Mit seinen Äußerungen nimmt er Bezug auf den Teamchef Franz Tost, der den 20-Jährigen schon zu 99 Prozent in der Formel 1 sieht.

Sainz Jr. nahm schon beim Young Driver Test 2013 in Silverstone im Toro Rosso Platz, Foto: Sutton
Sainz Jr. nahm schon beim Young Driver Test 2013 in Silverstone im Toro Rosso Platz, Foto: Sutton

Mit Titel im Gepäck zu Toro Rosso?

Der Fokus liegt für den Red-Bull-Junior allerdings auf dem Saisonfinale der Formel Renault 3.5 im Rahmen der Renault World Series. Mit zwei Siegen und einem komfortablen Vorsprung reist Sainz Jr. von Le Castellet, dem letzten Austragungswort der Formel Renault 3.5, zum Saisonfinale nach Jerez. Wenn für den 20-Jährigen nicht alles schief läuft, dürfte der Titel nur noch Formsache sein.

Der Red-Bull-Nachwuchspilot führt vor seinem Landsmann Roberto Merhi und dem Franzosen Pierre Gasly. Rookie Gasly sieht in Sainz Jr. den verdienten Champion: "Carlos hat es wirklich verdient. Er ist einfach erfahrener und besser als der Rest des Feldes." Der 18-Jährige Franzose hat selber noch Chancen auf den Vize-Titel in der Serie, sodass ein spannendes Finale in der Serie ansteht. Für Carlos Sainz Jr. wäre der Titel jedoch beste Eigenwerbung für einen Platz beim Team aus Faenza.

"Als alle gesagt haben, dass ich bereits meinen Platz bei Toro Rosso sicher habe, war ich der erste, der die Erwartungen gebremst und alle beruhigt hat", fasst Sainz Jr. die erste Absage von Toro Rosso im Sommer knapp zusammen

Die Personal-Rochade bei Red Bull und der Kampf mit Jean Eric Vergne werden also noch andauern, sodass sich der aufstrebende Spanier Ruhe verordnet hat. "Ich habe den Leuten gesagt, dass ich Fahrer im Red-Bull-Programm bin, genau wie andere Fahrer auch. Bei Red Bull weißt du nie wie sich die Dinge entwickeln und was passiert", bleibt der 20-Jährige weiter zurückhaltend.