McLaren befindet sich auf dem richtigen Weg. Nach dem starken Saisonauftakt in Australien mit zwei Podiumsplatzierungen durften weder Jenson Button noch Kevin Magnussen Champagner verspritzen. Zwischenzeitlich hatte McLaren sogar Probleme, die Top-10 zu erreichen. Seit dem Japan GP geht es aber wieder bergauf. McLaren brachte einige neue Teile, zusätzlich fand das Team etwas am Setup, das nun deutlich besser funktioniert.

Damit aber nicht genug für 2014: Selbst beim letzten Rennen der Saison wird McLaren noch mit einem umfangreichen Update-Paket an den Start gehen. "Ja, wir haben ein weiteres großes Upgrade vor dem Ende der Saison", gab Renndirektor Eric Boullier gegenüber britischen Medien zu.

Mit der größeren Bedeutung des Saisonfinales wegen der doppelten Punkte habe dieses Update allerdings nichts zu tun, scherzte Boullier. "Es geht mehr darum, einen Grundstein für die Zukunft zu legen."

Weil die Regeln recht stabil bleiben, können Entwicklungen auch auf die nächste Saison übertragen werden. Mit großartigen Designumbrüchen ist 2015 nicht zu rechnen. Außer bei Lotus, denn deren radikale Interpretation des Nasenreglements wird in der kommenden Saison nicht mehr möglich sein. Aber ganz im Gegensatz zur vergangenen Saison, als über den Winter der große Umbruch anstand, müssen neue Teile am Ende des Jahres nicht auf den Recyclinghof gebracht werden. "100 Prozent davon sind übertragbar für das nächstjährige Auto", verspricht Boullier sogar.

Abu Dhabi erster Car-Launch für 2015

Kein Geheimnis ist, dass McLaren gerne bei den Testtagen nach dem Abu Dhabi GP zum ersten mit Mal Honda-Motor im Heck fahren würde. Dazu wird extra ein Interimsauto, der MP4-29 H gebaut. Das Übergangsauto soll im Wesentlichen auf dem diesjährigen Boliden basieren, allerdings soweit angepasst sein, dass die Honda-Power-Unit integriert werden kann.

Gemeinsam mit dem versprochenen großen Update-Paket könnte der Abu Dhabi Test dann schon fast der erste Launch-Termin für die nächste Saison werden. Ob McLaren aber tatsächlich mit dem Honda-Motor fahren wird, steht noch nicht fest. Zum einen ist es noch unklar, ob Honda da schon eine fahrfertige Hybrid-Einheit fertig hat, zum anderen regt sich auch bei der Konkurrenz Widerstand gegen einen Test.

Auf die Konstrukteursweltmeisterschaft scheint McLaren derzeit kein Auge mehr zu werfen. Zwar ist Ferrari nicht uneinholbar vor dem Team aus Woking, oberste Priorität hat der Kampf gegen Ferrari aber nicht. Von hinten drohen wegen der derzeitigen Schwäche von Force India keine Probleme, deshalb kann McLaren entspannt an die Sache herangehen. "Wir haben kein klares Ziel mehr in dieser Saison - außer, das Team neu aufzubauen und dafür bereit zu sein, uns so schnell wie möglich zurückkämpfen zu können."