Vor einigen Jahren packten die Teams für den Grand Prix in Monaco noch alle erdenklichen aerodynamischen Hilfsmittel an ihre Boliden, um den Anpressdruck auf dem engen Straßenkurs zu erhöhen. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Was früher noch schnell war, ist heute deutlich langsamer. Das spielt auch McLaren in die Karten, wo man bei den letzten Rennen mit mangelnder Downforce zu kämpfen hatte.

"Uns fehlt der Anpressdruck in den sehr schnellen Kurven, die gibt es hier aber gar nicht. In den langsameren Kurven liegt unser Auto dagegen sehr gut. In Monaco hat das Auto ein gutes Handling, obwohl ein wenig Downforce fehlt", sagt Race-Direktor Eric Boullier, der trotzdem nicht ganz zufrieden mit dem achten Qualifying-Platz durch Kevin Magnussen war. "Wir haben eine solche Platzierung zwar erwartet, unsere eigentlichen Ziele sind aber andere."

In Sachen Downforce ist ein besonderes Augenmerk auch auf die Reifen gelegt. Andere Teams bringen die Pirelli-Pneus durch hohen Anpressdruck in schnellen Kurven auf Temperatur. "Das geht bei uns nicht, dafür haben wir andere Wege, die Reifen auf Temperatur zu bringen", erläutert Jenson Button. "Vielleicht ist genau das hier ein Vorteil für uns."

Gibt es bald wieder Grund zum Jubeln?, Foto: Sutton
Gibt es bald wieder Grund zum Jubeln?, Foto: Sutton

Wenn alles nach Plan läuft, sollte McLaren seinen Aufwärtstrend in Kanada und Österreich fortsetzen können, denn auf beiden Kursen dominieren lange Gerade und enge Kurven. Zudem soll es weitere Neuerungen am Auto geben. "Einige neue Teile haben wir schon in Barcelona eingesetzt, aber es kommt noch mehr. Wir wollen die Downforce des Autos verbessern und konzentrieren uns weiter auf den MP4-29, damit wir wieder zurück nach vorne kommen."

Auch Button ist zuversichtlich, dass McLaren wieder Fortschritte machen wird. "Das braucht aber Zeit, so etwas passiert nicht über Nacht", sagt der ehemalige Weltmeister. "Wir werden in Zukunft wieder Rennen gewinnen, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns." Immerhin: Die durch Eric Boullier angestoßene Umstrukturierung des Teams macht sich bezahlt. "Wenn ich in der Fabrik bin, dann herrscht dort eine andere Atmosphäre als früher. Es tut gut, die Reaktion der Teammitglieder nach der Umstrukturierung zu sehen."