Die neuen Nasen der Formel 1 spalten nicht nur die Fans, sondern auch die Verantwortlichen. Adrian Newey tat sein Missfallen bereits kund, indem er die Nasen nicht nur als hässlich bezeichnete, sondern auch in Frage stellte, ob sie die Sicherheit tatsächlich erhöhen.

Paddy Lowe, Executive Director (Technical) bei Mercedes, spricht von einem sehr komplizierten Thema. Er betont, dass die Empfehlung für die niedrigeren Nasen vom FIA Institute for Motor Sport Safety & Sustainability kam und es die beste Lösung für die große Bandbreite an denkbaren Unfällen ist. "Es gibt nicht die eine perfekte Lösung für jede Art von Aufprall. Wir müssen Einschläge durch andere Autos von allen Richtungen in Betracht ziehen, vor allem auf die Hinterreifen", erinnerte er an den spektakulären Unfall von Mark Webber in Valencia, der über das Heck von Heikki Kovalainen weit in die Luft aufgestiegen war.

Lowe glaubt im Gegensatz zu Newey, dass die neuen Nasen gerade in derartigen Fällen hilfreich sein werden und zudem mit der passiven Sicherheit an der Strecke kompatibel sind. "Es ist der beste Kompromiss", unterstrich er.

Lowe erklärte, er habe noch nicht so viel Zeit gehabt, die Nasen der Konkurrenz zu studieren, die sich in teils sehr unterschiedlicher Ausführung zeigen. "Man hat immer Angst, dass man etwas sieht, worauf man selbst nicht einmal gekommen ist", gestand er. "Bislang habe ich aber noch nichts Fundamentales entdecken können, was wir verpasst hätten."