Am Sonntag ist die Formel-1-Saison 2013 Geschichte. Neben den V8-Motoren verabschiedet sich auch Mark Webber aus der Königsklasse. Doch die Zukunft von Nico Hülkenberg ist noch immer ungewiss. Der Sauber-Pilot fährt eine starke Saison: Von 53 Punkten, die Sauber bisher in der Saison einfuhr, gingen 47 auf das Konto des Deutschen.

Auch Hülkenberg selbst sieht 2013 als sein persönlich stärkstes Jahr: "Absolut. Es war das konstanteste, ich habe am wenigsten Fehler gemacht und war meistens oder oft an den persönlichen 100 Prozent." Trotzdem könnte es für den Emmericher schwer werden, ein Cockpit für die kommende Saison zu finden. Zunächst sah alles danach aus, als würde er das bei Lotus vakant geworden Cockpit erhalten.

Doch die Mannschaft von Eric Boullier steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Und Hülkenberg scheint der Geduldsfaden gerissen zu sein. Seine Kritik an der Hinhaltetaktik des Rennstalls erneuerte er vor dem Brasilien GP: "Ich glaube, die Lotus-Geschichte mit dem Investor zieht sich jetzt schon extrem in die Länge. Bei so etwas ist irgendwann auch die Glaubwürdigkeit futsch, das sind ja schon - ich weiß es gar nicht genau - Wochen und Monate. Es ist ein bisschen schwierig", gab er auf Rückfrage von Motorsport-Magazin.com zu.

Und auch bei Sauber scheint Hülkenberg nicht mehr mit offenen Armen für die Saison 2014 empfangen zu werden. Bei den Schweizern ist nun auch Pastor Maldonado ernsthaft im Gespräch. Dennoch gibt sich Hülkenberg nicht übermäßig besorgt. "Man ist in Kontakt mit Teams, man redet mit ihnen und es gibt Interesse. Es gibt Optionen und deshalb muss man nicht unnötig nervös werden." Eine Option könnte Force India sein. Vijay Mallya wollte sich zu diesem Thema nicht äußern, doch die Fahrerbesetzung für 2014 ist noch offen.

Hülkenberg fuhr bereits im vergangenen Jahr für die Inder und konnte vor allem beim letzten Rennen in Brasilien überzeugen - wie auch schon 2010, als er mit dem Williams auf Pole fuhr. Im Chaos-GP von Interlagos 2012 führte er 30 Runden lang, erst eine Kollision mit Lewis Hamilton ließ die Träume auf das erste Podium zerplatzen. "Aber man kann nicht sagen, dass es hier wieder so laufen wird, weil ich schon in der Vergangenheit hier gute Regenrennen hatte. Dafür muss auch das Auto passen, ich muss mich wohlfühlen und das Setup muss stimmen."