Pastor Maldonado macht sich in seinen letzten Tagen bei Williams alles andere als beliebt. Der Venezolaner scheiterte im Qualifying zum USA Grand Prix bereits in der ersten Runde und machte seinem Team anschließend böse Vorwürfe. Sein Auto sei so langsam gewesen, dass er vermutete, jemand habe die Reifendrücke manipuliert.

"Der Beginn des Wochenendes war recht schwierig, aber im Qualifying wurde es noch schlimmer", so Maldonado. "Ich konnte nie 100 Prozent aus den Reifen herausholen. Ich denke, dass jemand an meinem Auto mit den Drücken und den Temperaturen herumgespielt hat - das ist nicht so ganz klar." Auf die Frage, warum Teamkollege Valtteri Bottas im Vergleich so stark abschnitt und Neunter wurde, antwortete Maldonado: "Da müsst ihr das Team fragen und die Jungs, die am Auto arbeiten. Das ist doch ziemlich klar..."

So wie in Austin habe sich Maldonados Auto noch nie zuvor angefühlt, er habe es nicht in der Spur halten können. Am Ende reichte es nur für Platz 18 im Qualifying, wobei der scheidende Williams-Pilot auf seinen Runden sowohl von Esteban Gutierrez als auch von Max Chilton blockiert wurde und dadurch Zeit verlor. Wo genau das Problem nun am Auto lag, vermochte Maldonado nicht zu sagen. "Ich arbeite nicht am Auto, also ist das schwierig zu sagen", meinte er. "Ich weiß nur, dass das Auto sehr merkwürdig zu fahren war. So etwas habe ich zuvor noch nie gefühlt, das Auto zog von der einen zur anderen Seite. Das war nicht das typische Problem, das wir die gesamte Saison über hatten, heute war es etwas anderes."

Claire Williams wollte Maldonados Vorwürfe nicht so stehen lassen. Noch nie habe es in der Geschichte von Williams eine Manipulation gegeben. "Das Qualifying ist ein großer Adrenalinrausch für die Fahrer und manchmal sagen Menschen gewisse Dinge nach solchen Situationen", nahm die stellvertretende Williams-Teamchefin etwas Zündstoff aus der brenzligen Angelegenheit. "Wir müssen jetzt mit den Ingenieuren sprechen um herauszufinden, was passiert ist."

Maldonado hatte im Vorfeld des Rennwochenendes in den USA für Aufsehen gesorgt, als er sich ungewohnt aggressiv zu seinem Aus bei Williams äußerte. Zum Jahresende muss er seine Koffer packen und Platz für Felipe Massa machen. "Seit ein paar Monaten war ich dauernd im Gespräch mit der Führungsebene und ich wollte das Team unbedingt verlassen. So ist es und ich bin sehr froh darüber", sagte Maldonado nach der öffentlichen Bekanntgabe. "Ich habe mit Sicherheit mehr verdient als einen mittelmäßigen Williams-Rennwagen." Nun vermutete Maldonado nach dem katastrophalen Qualifying offenbar eine Retourkutsche seitens des Teams.

Claire Williams betonte jedoch in aller Deutlichkeit, dass im Team eine gute Atmosphäre herrsche. "Innerhalb des Teams, hinter verschlossenen Türen, geht es nicht verbittert zu", so Williams. "Ich sehe kein Problem. Pastor sagte, dass er zu einem anderen Team gehen will und das ist absolut in Ordnung. Das ist die Formel 1, so läuft es hier nun einmal."