Das Fahrer-Line-Up von Williams für 2014 steht fest. Neben Valtteri Bottas wird Felipe Massa für den Traditionsrennstall aus Grove an den Start gehen. Nicht mehr an Bord wird dann Pastor Maldonado sein, der nun das vakant gewordene Cockpit bei Lotus im Blick hat. "Pastor hat ja der Presse bereits gesagt, dass er einen Wechsel wolle. Also haben wir das respektiert und mussten eine Alternative finden", erklärte Claire Williams - vielleicht auch ein wenig zynisch -, wie die Verhandlungen ihren Lauf nahmen.

So sieht die Williams-Fahrerpaarung 2014 aus, Foto: Williams/Twitter
So sieht die Williams-Fahrerpaarung 2014 aus, Foto: Williams/Twitter

"Gleichzeitig kam Felipe auf den Markt, weil Ferrari Kimi [Räikkönen] nächstes Jahr ins Auto setzt. Wir haben hinter den Kulissen hart daran gearbeitet, uns seine Dienste zu sichern", erklärte die stellvertretende Williams-Teamchefin gegenüber formula1.com. "Wir sind erleichtert und freuen uns auf Felipe. Das sind wirklich gute Neuigkeiten."

Dass der Brasilianer nach acht Jahren bei Ferrari "einen Koffer voller Ferrari-Geheimnissen" mitbringt, erwartet sich Williams nicht vom 32-Jährigen. Dem Rennstall ginge es lediglich um die fahrerischen Talente des Vizeweltmeisters von 2008. "Felipe fährt seit zwölf Jahren in der Formel 1 und hat bewiesen, dass er ein sehr talentierter und schneller Fahrer ist - und er hat die Erfahrung, von der wir wissen, dass sie dieses Team nach vorne bringen wird. Dort, wo wir mit dem Team momentan stehen, brauchen wir das wirklich."

Dort, wo Williams momentan steht ist ziemlich weit hinten. In den bisherigen 17 Rennen reichte es für das Team von Frank Williams lediglich für einen Zähler. Erfahrung ist aber nur ein Argument, das Williams überzeugen konnte. "Auch die Tatsache, dass er Rennen gewinnen kann, dass er weiß, wie man Rennen gewinnt." Vor allem in Kombination mit Valtteri Bottas, der erst dieses Jahr sein Debüt in der Königsklasse gab, hält Claire Williams die Fahrerpaarung für perfekt. "Für ihn ist es fantastisch, dass er jemanden im Team hat, mit der er sich messen kann."

Angst, dass Felipe Massa Formel-1-müde ist und seine beste Zeit bereits hinter sich hat, hat die 37-Jährige nicht. "Seine Hingabe zur Formel 1 ist beeindruckend. Er braucht für sich selbst eine neue Herausforderung. Er blickt auf Williams und sieht diese wirkliche Herausforderung." Auch der Fakt, dass Massa lediglich fünf Jahre jünger ist als die stellvertretende Teamchefin selbst, sei kein Problem. "Nein, man wird im Alter besser. Das glaube ich. Und ich glaube auch, dass er noch ein paar Jahre vor sich hat." Für Williams stellt Massa die perfekte Mischung dar: "Er ist immer noch jung und hat extrem viel Erfahrung - genau diese Kombination brauchen wir für nächstes Jahr."

Weil ihre erste Saison im Amt als stellvertretende Teamchefin nicht wirklich nach Wunsch verlief und das sportliche Highlight ein zehnter Platz von Pastor Maldonado war, sieht sie Verpflichtung Massas auch als ihr persönliches Highlight. "Das war mein stolzester Moment. Einen Fahrer seines Kalibers in unser Team zu bringen - obwohl wir keine gute Performance ablieferten -, das freut mich sehr."