Nico Rosberg stand seit seinem Sieg beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone im Juni nicht mehr auf dem Podium. Eine nicht enden wollende Pechsträhne verfolgt ihn seither. Den Höhepunkt erlebte die Serie in Korea, als beim Überholmanöver plötzlich sein Frontflügel absackte. "Wie verrückt ist es denn, dass der Frontflügel Mitte der Geraden runterfliegt? Das passiert nie", versuchte der Mercedes-Pilot sein Pech zu verdeutlichen. Pech, das ist eine Begründung dafür, wieso es seit dem 30. Juni nicht mehr für eine Resultat unter den ersten drei reichte. "Kein Pech zu haben wäre genug, um auf dem Podium zu landen", so Rosberg.

Doch Pech ist nur ein Teil. Bis zur Saisonmitte konnten die Silberpfeile Sebastian Vettel und Red Bull noch Paroli bieten, seit der Sommerpause muss sich Mercedes mehr nach hinten konzentrieren. Auch beim Großen Preis von Indien rechnet der 28-Jährige nicht damit, den designierten vierfach-Champion aus eigener Kraft schlagen zu können. "Das wird schwer, sie haben momentan einfach das bessere Auto." Das anvisierte Ziel ist es nun, Platz zwei in der Konstrukteurs-WM zurück zu erobern. Unlängst ging Ferrari am Rennstall von Ross Brawn vorbei und auch Lotus drängt von hinten. "Wir müssen Ferrari schlagen. Wir haben das schnellere Auto, also sollte es möglich sein, wir hatten nur so viel Pech - speziell ich", warf er ein. "Die Zeit für einen Lauf ist überreif."

Doch nicht nur sportlich hatte Rosberg zuletzt mit Pech zu kämpfen. Wie der Wiesbadener unlängst bekannt gab, wurde beim Deutschland GP im Juli sein Helm gestohlen. Der Grund, wieso er erst jetzt damit rausrückt, ist einfach: "Ich durfte bislang die Bilder nicht zeigen, weil es FIA Eigentum ist. Jetzt haben sie es mir erlaubt sie zu zeigen, deshalb kommt es so spät." Für den Dieb hat Rosberg noch böse Worte übrig: "Hoffentlich macht er sich jetzt in die Hose, das hat er verdient."

Auf diesem Bild ist der Helmdieb zu sehen, Foto: FIA
Auf diesem Bild ist der Helmdieb zu sehen, Foto: FIA

Rosbergs Wut ist verständlich. Nicht der finanzielle Verlust ist dafür verantwortlich, viel mehr ist es der ideelle Wert, der ihn wurmt. Bislang gab der Mercedes-Pilot nur zwei Originale heraus. Eines habe er einem Freund geschenkt, das andere Original stellte er einer Charity-Auktion zur Verfügung. "Der Dieb hat also den Dritten, das ist nicht gut." Überrascht ist Rosberg von dem Misstrauen, das ihm entgegengebracht wird. "Ich bin überrascht, dass so viele Leute denken, dass es Publicity ist. Das ist verrückt." Ganz unbegründet ist diese Annahme aber nicht. Bei Williams gab er auch vor, ein Helm sei gestohlen worden. Damals war es Teil einer Werbekampagne. Und wie heißt es so schön: Wer einmal lügt...