Sebastian Vettel reicht ein fünfter Platz beim Großen Preis von Indien, um den vierten Titelerfolg hintereinander einzufahren. Doch wie man es vom Champion kennt, lehnt er sich nicht aus dem Fenster und gibt sich in der WM-Frage traditionell bedeckt. So auch vor dem viertletzten Rennen des Jahres, bei dem eigentlich nur noch technische Probleme der Titelverteidigung einen Strich durch die Rechnung machen können. Vettel gab nun einen kleinen Hinweis darauf, dass in dieser Angelegenheit bei Red Bull hinter den Kulissen in der Vergangenheit mehr los war als es den Anschein erweckte. "Da waren schon ein paar Sachen, die uns beinahe daran gehindert hätten, das Rennen zu fahren", sagte der Heppenheimer während einer Medienrunde. "Das waren Dinge, die ihr vielleicht nie herausfinden werdet. Aber wir haben das Auto am Limit gebaut und das Racing ist auch am Limit - da können schon einmal ein paar Sachen kaputtgehen."

Zuletzt lief der Red Bull jedoch wie ein Uhrwerk, lediglich KERS-Probleme beim Qualifying in Suzuka waren ein kleiner Schönheitsfehler. Trotzdem kein Grund für Vettel, schon mal den WM-Champagner kaltzustellen. "Vorfreude finde ich generell nicht gut, man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben", so Vettel. "Ich finde es schade, wenn man sich im Vorfeld zu sehr damit beschäftigt und wenn es dann nicht klappt, ist man sowieso der Idiot." Viel schöner sei es doch, den Erfolg für den Moment zu genießen. Vettel: "Alles andere nimmt dem Ganzen doch die Freude weg, das kommt spontan und man muss sich von dem Moment entführen lassen."

Natürlich ließ sich Vettel nicht auf WM-Rechenspielchen ein und betonte, dass er sich darüber keine Gedanken mache. Allerdings dürfte auch klar sein, dass ihm sehr wohl bewusst ist, wie der vierte Titeltriumph in Indien zustande kommen kann. "Ich versuche, mich nicht damit zu beschäftigen", sagte der 26-Jährige, gab aber zu: "Ich komme natürlich nicht drum herum, wenn jede zweite Frage auf mich abzielt. Aber für mich ist es nicht wichtig, mir darüber Gedanken zu machen."