Mark Webber bleibt wieder einmal nur der zweite Platz. Am Ende musste er sich wieder von Sebastian Vettel geschlagen geben, obwohl er bis zu seinem zweiten Boxenstopp schneller war als der Deutsche. Vielerorts wurde spekuliert, ob Red Bull Webber nicht absichtlich auf die falsche Strategie schickte, um so Vettel am Australier vorbei zu lotsen. Teamchef Christian Horner hat eine andere Erklärung dafür: "Mark hat die Reifen stärker verbraucht als Seb, der dann den Vorteil durch lediglich zwei Stopps hatte. Seb hat die Reifen länger geschont, deshalb ging die Strategie bei ihm."

Für den ganz großen Coup reichte es für Mark Webber nicht, Foto: Sutton
Für den ganz großen Coup reichte es für Mark Webber nicht, Foto: Sutton

Schon im ersten Stint kam Webber früher an die Box als Vettel und Romain Grosjean. In Runde zwölf eröffnete er die erste Boxenstopprunde der Spitzengruppe. Erst drei Runden später stoppte Vettel zum ersten Mal. Im zweiten Stint konnte der Weltmeister dann die entscheidenden Runden herausfahren, die ihm letztendlich den Sieg bescherten. Während Webber schon in Runde 26 einen Satz neuer Reifen abholte, kam Vettel erst zwölf Umläufe später.

Auch Mark Webber zeigte sich nach dem Rennen versöhnlich. "Ich wäre natürlich gerne noch eine Stufe weiter oben gewesen, aber ich bin eine andere Strategie gefahren und Seb konnte länger draußen bleiben, weil er das Rennen besser in den Griff bekommen hat." Nach einem schlechten Start, bei dem Webber auf Platz vier zurückzufallen drohte, ginge dieses Resultat aber auf jeden Fall in Ordnung. "Es ging dann darum, die Pace zu finden und die Strategie hinzubekommen. Am Ende waren es dann eben drei Stopps."

Verwundert war er aber schon, als er erfuhr, noch einmal an die Box kommen zu müssen. "Ich war schon ein bisschen überrascht, dass wir auf drei Stopps gewechselt haben. Ich habe gefragt, ob es das richtige sein würde", verriet Weber. "Seb ist zwar ein bisschen länger gefahren aber wir hätten auch durchfahren können. Es fühlte sich so an, als hätten wir die Runden fahren können, die wir uns vorgenommen hatten." Zwar sei die Strategie nicht "lächerlich" gewesen, allerdings war das Risiko hoch.

"Wir waren in der Mitte des Rennens gierig und haben uns Positionen zurückgeholt, aber Seb war plötzlich vor uns beiden." Webber hatte einen spannenden Zweikampf mit Romain Grosjean erwartete, seinen Teamkollegen hatte er nicht auf dem Zettel: "Ich dachte nicht, dass ich gegen Seb fahren würde, aber als wir mit der Dreistopp-Strategie Seb mit seinen zwei Stopps nicht ausreichend zusetzten konnten, war die Sache gelaufen."

Auch auf dem Podium machte der 37-Jährige keinen verbitterten Eindruck ob des verlorenen Sieges. Vielmehr sprach er sichtlich gerührt mit feuchten Augen zu den japanischen Fans: "Es ist eine fantastische Strecke und das Rennen heute war gut."