Gegen Saisonende blüht Nico Hülkenberg auf. Wie schon in der Vorsaison wird der Emmericher in den letzten Rennen richtig stark. Den Wahnsinnsritt aus Korea konnte er in Japan aber nicht ganz wiederholen: Fernando Alonso und Kimi Räikkönen konnten sich am Sauber-Piloten vorbei arbeiten, am Ende wurde er Sechster. Hülkenberg weiß, warum: "Es lief wie erwartet: Diese Strecke frisst mehr Reifen [als Korea] und das Überholen ist einfacher. Es war klar, dass es schwer wird, aber über weite Teile sahen wir gut aus. Ich war überrascht, dass ich die Ferrari und den Lotus [Räikkönen] so lange hinter mir halten konnte."

Das kam auch durch einen frühen Boxenstopp zustande, durch den er Positionen in der Anfangsphase gutmachen konnte: "Wir wollten Track Position gewinnen, aber haben es vielleicht verkehrt antizipiert", gibt er zu, lobt aber gleichzeitig sein Team. Auf alten Reifen war er zum Schluss chancenlos. "Wenn wir das gewusst hätten, wären wir vielleicht zwei Runden später reingekommen. Es ist schon ärgerlich, Positionen kurz vor Schluss abzugeben. Ich musste die ganze Zeit volles Hörnchen fahren, irgendwann waren die Reifen dann am Ende", kommentiert er die Schlussphase.

Insgesamt aber ist er zufrieden, vor allem mit der Balance seines Sauber C32: "Schon als ich zur Startaufstellung gefahren bin, hatte sich das Auto gut angefühlt. Es ist ein sehr gutes Resultat für das gesamte Team, und ich hoffe, dass P6 und P7 ein schönes Geburtstagsgeschenk für Peter Sauber sind. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Indien um Punkte kämpfen können."

Hülkenberg musste die bittere Erfahrung machen, sich außen herum überholen zu lassen. Doch der 26-Jährige sieht das Manöver von Räikkönen gelassen: "Ich hatte keine Waffen mehr. Wenn ich später gebremst hätte, hätten die Reifen blockiert und ich wäre in ihn reingerutscht. Da gab´s nichts mehr zu machen; wenn einer so weit [neben] kommt, ist alles vorbei." Der Sechste Platz sei besser als alles wegzuwerfen. In der Konstrukteurswertung hat Sauber Toro Rosso hinter sich gelassen und rückt nun immer dichter an Force India heran. "Mit einem halben Auge schaue ich schon auf die Teamwertung", so Hülkenberg.