Felipe Massa hatte sich beim Qualifying zum Korea GP mehr ausgemalt als lediglich Rang sieben, der wegen der Strafversetzung von Mark Webber immerhin noch zu Platz sechs wird. "Ich kann mit dem Ergebnis des Qualifyings nicht zufrieden sein, weil ich erwartet hatte, dass wir näher an unseren Rivalen dran sind als noch in Singapur. Aber das war nicht der Fall, weil auch hier Red Bull und Mercedes deutlich schneller sind und wir nicht das Maximum aus unserem Auto herausholen konnten."

Ferraris eigentlich Stärke, die Renn-Pace, sieht Massa in Korea als Problemfall. "Der Reifenabbau mit den Supersofts war bei unserem Auto ziemlich stark, andere Autos hatten damit weniger Probleme. Je nachdem, wie der erste Stint läuft, entschieden wir dann, ob wir auf die Medium-Reifen wechseln sollen. Das sieht aber im Moment nach der besten Wahl aus." Nicht nur Red Bull und Mercedes bereiten dem Brasilianer Sorgen, mit Romain Grosjean steht auch ein Lotus vor beiden Ferraris.

Doch damit immer noch nicht genug: "Wir müssen sehr vorsichtig mit den Autos hinter uns sein, denn sie sind auch sehr nah dran und es wird sehr wichtig, einen guten Start zu erwischen." In der Tat droht auch Gefahr von hinten. Nico Hülkenberg fehlten lediglich 14 Tausendstelsekunden auf Massa und Räikkönen, der lediglich von Platz neun startet, zeigte am Freitag die stärksten Longruns im gesamten Feld. "Um aufs Podium zu fahren, benötigen wir definitiv sehr viel Glück", stellte er ernüchtert fest.

Auch in der Technikabteilung der Scuderia will man sich nicht mit Startreihe drei zufrieden geben. "Zwar spiegelt das heutige Ergebnis in etwa das wieder, was wir zuvor erwartet hatten, doch wir können nicht sagen, dass wir glücklich darüber sind, nicht um die ersten Startreihen kämpfen zu können", erklärte Pat Fry. Im ersten Sektor sei der F138 noch konkurrenzfähig, ab Mitte des zweiten Abschnitts verliere er aber zu viel Zeit. Acht Zehntel fehlten Alonso letztendlich zur Pole Position. Auch Fry macht dafür die Reifen verantwortlich.

"Es war nicht einfach, die richtige Balance zu finden, die es uns erlaubt, bis ans Limit zu pushen und dabei nicht die Reifen zu zerstören. Aber das ist unvermeidbar, wenn das Downforcelevel nicht so hoch ist." Fry warnt vor allem davor, die Reifen im ersten Stint zu überbeanspruchen. Da haben die Fahrzeuge noch das höchste Gewicht und die Supersoftreifen haben schon die Qualifikationsrunde abgespult. Die Hoffnung auf ein Top-Resultat hat Fry aber noch nicht gänzlich begraben. "Standfestigkeit und die Ungewissheit über das Wetter werden zwei Schlüsselfaktoren sein."