Das Qualifying ist für Sauber sehr gut verlaufen.
Monisha Kaltenborn: Das stimmt, wir sind sehr zufrieden. Es zeigt, dass wir das Auto in die richtige Richtung entwickeln und heute haben wir die Fortschritte der letzten Wochen mit beiden Fahrern zeigen können. Das ist natürlich sehr wichtig.

In Q2 platzierte sich Hülkenberg noch weiter vorne, haben sich die Streckenbedingungen dann zu stark verändert?
Monisha Kaltenborn: Das ist gut möglich. Wir haben die Daten und die genaueren Umstände noch nicht geprüft. Seine Runde in Q2 war perfekt und das ist schwierig zu wiederholen - andere haben es geschafft, wir nicht. Das müssen wir uns sicherlich noch einmal genau anschauen, vor allem da auch die Fahrer gemeint haben, dass sich das Auto in Q3 anders angefühlt hat.

Beide Fahrer trennen nur zwei Zehntel in den Top-10, mit dieser Ausgangsposition kann man sicherlich gut leben.
Monisha Kaltenborn: Ja, aber wichtiger ist, dass wir das Resultat morgen im Rennen mit beiden Autos entsprechend umsetzen. Das ist erneut eine große Hürde, die man nehmen muss. Der Aufwärtstrend ist klar vorhanden und es ist schön zu sehen, dass beide Fahrer dieses Potenzial nutzen können.

Kann Sauber die Großen im Rennen ein bisschen ärgern?
Monisha Kaltenborn: Wir wissen, dass wir im Longrun nicht schlecht ausgesehen haben, aber man muss auch realistisch bleiben. Man sollte seine Gegner kennen und nicht zu weit nach vorne schauen, denn dort dominiert ein Team ganz klar. An so etwas denkt man gar nicht. Für uns ist es wichtig, dass wir zu unserer unmittelbaren Konkurrenz weiter Punkte aufholen und am Ende der Saison auf einem halbwegs guten Platz stehen.

Sauber ist beim Setup mehr auf Top-Speed auf den Geraden gegangen, speziell bei Hülkenberg. Kann das Probleme mit den Reifen geben?
Monisha Kaltenborn: Nein. Wir hatten zwar Probleme mit den weichen Reifen, aber wir haben diese Strategie auch nicht bewusst gewählt. Es liegt einfach am besseren Verständnis des Autos, das zu diesem Setup geführt hat.

Wenn man sich das Gesamtbild anschaut, dann ist Red Bull zwar nicht so dominierend wie in Singapur, aber dennoch der Favorit auf den Sieg.
Monisha Kaltenborn: Absolut. Da muss man sich nichts vormachen, Red Bull fährt in einer eigenen Liga. Das ist bewundernswert. Ich finde auch, dass ihre Leistung und ihre Konstanz nicht ganz so gewürdigt werden. Das ist wirklich hoch einzuschätzen und ich gratuliere Red Bull dazu.

Wer kann Red Bull am ehesten herausfordern?
Monisha Kaltenborn: Die Mercedes sahen heute ganz gut aus. Ich weiß nicht exakt wie ihre Longruns ausgesehen haben, aber sie waren bestimmt nicht so schlecht. Ferrari ist dieses Jahr auch sehr konkurrenzfähig, aber Alonso ist ein eigenes Phänomen, denn er holt immer noch mehr aus dem Auto heraus als man eigentlich glaubt, das möglich ist. Ich denke, es wird zwischen den Dreien entschieden.

Sauber hat den Motorenvertrag mit Ferrari verlängert. Ist das eine Erleichterung?
Monisha Kaltenborn: Sicherlich, auch generell für das Team. Denn viele haben sich schon gefragt, warum es so lange braucht. Auch wenn es keine größeren Probleme gab, war der Vertrag einfach noch nicht unter Dach und Fach, was natürlich für Unsicherheit gesorgt hat. Mit der Bekanntgabe haben wir auch ein Zeichen nach außen gesetzt und es ist schön, dass so langsam wieder Stabilität im Team einkehrt.