Während Audi am Freitag auch offiziell die letzten Zweifel am Formel-1-Einstieg 2026 ausräumte, fand sich das zukünftige Werks-Team Sauber im Qualifying in Saudi-Arabien einmal mehr am Ende des Feldes wieder. Wie beim Saisonauftakt in Bahrain schieden Valtteri Bottas und Zhou Guanyu bereits im ersten Qualifying-Segment aus.

Während Bottas mit weniger als einer Zehntelsekunde Rückstand auf Platz 15 den Einzug ins Q2 als 16. knapp verpasste, gelang es Zhou nach seinem Unfall im dritten Freien Training erst gar nicht, eine konkurrenzfähige Runde zu fahren. Die Sauber-Mechaniker versuchten noch während des Qualifyings händeringend, den C44 zu reparieren. Und tatsächlich fuhr der Sauber mit der Startnummer 24 etwas weniger als zwei Minuten vor dem Ende von Q1 aus der Box.

Zhou verpasst schnelle Runde um wenige Sekunden

Doch für eine schnelle Runde reichte die Zeit nicht mehr. Als erstes Auto wurde Zhou nur wenige Sekunden nach dem Ablaufen der Zeit abgewunken. "Natürlich war es frustrierend", so Zhou nach dem Qualifying. "Auf der anderen Seite werde ich mich nicht beschweren, dass ich es um fünf Sekunden verpasst habe. Denn wenn man nur eine Runde in Jeddah hat, wird das keinen großen Unterschied machen", meinte der 24-Jährige.

Auch Zhou war letztlich bewusst, dass der Kern des Problems im selbstverschuldeten Unfall im Training lag: "Leider wird das weitere Wochenende jetzt hart. Wenn es gestern passiert wäre, dann wäre es nochmal eine ganz andere Geschichte." Doppelt frustrierend, da Zhou zufolge die Sauber-Pace grundsätzlich besser war als noch in Bahrain: "Ich glaube wir hatten die Chance aufs Q2. In Bahrain hingegen hätten wir dafür eine absolut perfekte Runde gebraucht."

Sauber-Fahrer Guanyu Zhou nach dem Crash im 3. Training
Sein Unfall im FP3 kam ihn teuer zu stehen: Sauber-Pilot Zhou Guanyu, Foto: LAT Images

Völlig umsonst war der kurze Ausflug von Zhou im Qualifying von Saudi-Arabien aber nicht. "Zumindest konnten wir die Installations-Runde fahren und sicherstellen, dass das Auto wieder einsatzbereit ist", so Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi.

Bottas: Bearman und Albon kosten Q2-Einzug

Auch Valtteri Bottas stimmt in den grundlegenden Tenor mit ein, dass die Performance des C44 durchaus für den zweiten Qualifying-Abschnitt gereicht hätte. Doch der Finne geriet auf seiner entscheidenden letzten Runde in den Verkehr. Seine schnellste Runde fuhr er bereits rund drei Minuten vor dem Ende und hatte so genug Zeit, um die Batterie aufzuladen und einen weiteren Anlauf zu wagen.

Doch in Kurve 22 fuhren Oliver Bearman und Alexander Albon dicht beieinander und obwohl beide Piloten auszuweichen versuchten, behinderten sie Bottas, sodass der 34-Jährige vom Gas gehen musste und seine Runde abbrach. "Ich war bis dahin eindeutig schneller als meine Delta-Zeit, mindestens eine Zehntel, also hätten wir heute in Q2 sein sollen."

Sauber-Fahrer Valtteri Bottas in der Pressekonferenz
Valtteri Bottas verpasste den Sprung ins Q2, Foto: LAT Images

Ein Blick auf die Daten gibt Bottas recht: Tatsächlich war er bis zu dem Zwischenfall in Kurve 22 sogar mehr als drei Zehntelsekunden schneller als auf seiner vorherigen Runde. Fürs Q2 hätte das allemal gereicht.

Fahrer fordern Upgrades von Sauber

Was die Chancen für das Rennen anbelangt, äußerten sich beide Fahrer in Anbetracht von nur wenig Reifenverschleiß in Saudi-Arabien verhalten. Valtteri Bottas hofft aber gerade im Hinblick auf die optimistisch stimmende Renn-Performance von Bahrain auf ein besseres Ergebnis als noch im Qualifying. Klar ist aber: Beide Fahrer fordern Upgrades.

"Wir sehen, dass wir einen Schritt gemacht haben, aber wir brauchen ganz klar noch sehr viel mehr", forderte Zhou. Bottas schlug in dieselbe Kerbe: "Selbst eine Verbesserung von einem Zehntel wird einen Unterschied machen und das ist es, was wir jetzt brauchen."