In einem eher ruhigen Rennen in Spa sorgte Sergio Perez für ein bisschen Action. Der McLaren-Pilot legte sich mit Romain Grosjean in Les Combes an und kassierte anschließend eine Durchfahrtsstrafe, weil er dabei zu hart agierte und den Lotus-Piloten von der Strecke drängte. Anschließend beschwerte sich Grosjean, dass er ohne diese Aktion wohl Felipe Massa hinter sich gehalten und auf Platz sieben statt acht gefahren wäre. Perez wurde durch die Strafe weit zurückgeworfen und beendete den Belgien Grand Prix auf Position elf. "Was da mit Romain passiert ist, war unglücklich", so der Mexikaner. "Ich war vor ihm, als ich in die Kurve fuhr, aber jetzt verstehe ich den Grund für die Strafe."

Martin Whitmarsh konnte Perez' Enttäuschung über den Ausgang des Rennens nachvollziehen, nahm den jungen Piloten aber in Schutz. "Wir wollen gar nicht, dass er zurücksteckt", so der McLaren-Teamchef über eher aggressive Fahrweise seines Schützlings. "Das war ein hartes Manöver gegen Grosjean, aber so schlimm fand ich es nicht - aber natürlich bin ich hier parteiisch. Sergio hätte ihm einen halben Meter mehr Platz lassen können, aber das musste er nicht unbedingt." Whitmarsh war sicher, dass Perez ohne diesen Zwischenfall wie Teamkollege Jenson Button ebenfalls in die Punkteränge gefahren wäre.

Er konnte auch nachvollziehen, dass der Perez-Stil nicht bei allen Piloten im Feld gut ankommt, schließlich war es nicht das erste Mal, dass der Mexikaner eher unangenehm auffiel. "Das ist doch klar", so Whitmarsh. "Da kommt ein junger, aufstrebender Fahrer daher und die anderen Piloten versuchen schon im Briefing, ihm die Grenzen aufzuzeigen."

Aktuell liegt Perez auf Platz zwölf des Gesamtklassements, mit deutlichem Rückstand auf seinen Teamkollegen. Doch Whitmarsh zweifelte nicht an den Fähigkeiten des Hamilton-Nachfolgers: "Sergio ist einiges jünger als Jenson, aber er ist ein guter Fahrer. Er muss noch einiges lernen, aber ich will nicht, dass er zurücksteckt. Er ist kein Fahrer, der vorsichtig an solch ein Rennen herangehen kann, dann würde er verlieren."