Mercedes ist und bleibt im Qualifying einfach eine Klasse für sich. Zum bereits achten Mal in dieser Saison startet beim Großen Preis von Belgien ein Silberpfeil von der Pole Position ins Rennen, womit man in dieser Wertung deutlich vor der Konkurrenz liegt. Dabei war man bei Mercedes gar nicht so positiv gestimmt, denn die Pneus machten Probleme. "Die Longruns waren ermutigend, aber die Shortruns waren schwierig, denn wir hatten Probleme mit den Temperaturen der Vorder- und Hinterreifen", verriet Teamchef Ross Brawn. "Es war nicht perfekt, aber unter den regnerischen Bedingungen im Qualifying waren wir konkurrenzfähig."

Allerdings ging es sich nur äußerst knapp aus, dass Hamilton noch eine weitere schnelle Runde fahren konnte, die ihm schlussendlich den Platz an der Sonne bescherte, denn der Brite kam in Q3 erst unmittelbar vor dem Ablaufen der Zeit über Start und Ziel. "Wir haben gewusst, dass er pushen musste, um eine weitere Runde zu fahren", betonte Brawn, der jedoch anmerkte, dass es Faktoren wie den Verkehr gäbe, die man einfach nicht beeinflussen könne. "Aber es hat funktioniert und er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort."

Für das Team sei es vor allem angesichts des schwierigen Vorjahres großartig, nun im Qualifying so gut abzuschneiden, denn gerade in Spa, sei es nie verkehrt - gerade nach den Vorkommnissen der letzten Saison -, das Rennen von vorne zu starten, doch im Motorsport ginge es schlussendlich doch nur um das eine: "Rennsiege sind, worauf wir uns konzentrieren müssen", gab Brawn schmunzelnd zu Protokoll.

Obwohl die Stuttgarter derzeit ausgezeichnet dastehen und in Person von Hamilton sogar noch kleine Titelchancen haben, weichen sie nicht von ihren langfristigen Plänen ab. "Natürlich wollen wir sie [die Weltmeisterschaft] gewinnen, aber wir lassen davon nicht unser Programm für 2014 beeinflussen, das gut geplant ist", betonte Brawn und bekräftigte: "Wir wollen so viele Rennen gewinnen wie möglich, aber lassen uns nicht vom 2014er-Programm abbringen."

Was den Titelkampf angeht, musste der Brite einräumen, dass es wohl ziemlich schwierig werden dürfte, Sebastian Vettel noch abzufangen, dessen tollen Job es zu würdigen gelte. All dies ändere jedoch nichts an den Plänen des Teams für das nächste Jahr, wenn es darum geht, unter dem neuen Reglement erfolgreich zu sein. "Wir haben ein gutes Auto und wollen so weitermachen", erklärte Brawn. "Auch Red Bull und Ferrari müssen den Spagat zwischen 2013 und 2014 schaffen. Wir werden 2014 nicht beeinflussen und sehen, was 2013 noch bringt."