Gerade einmal vier Tage ist es her, dass in Silverstone den Piloten die Reifen teilweise um die Ohren flogen - und Pirelli reagierte. Obwohl die beiden Rennen in Großbritannien und Deutschland nur durch eine Woche getrennt sind, lieferten sie den Teams nun neue Hinterreifen. Eine schnelle Reaktion, die Weltmeister Sebastian Vettel honoriert. "Ich denke, Silverstone konnte niemand vorhersehen, daher kann auch niemand angeschwärzt werden. Aber ich finde es gut, dass sich die Leute innerhalb weniger Tage zusammengetan, darüber geredet und eine Lösung gefunden haben", lobte Vettel.

Dabei gab der Red-Bull-Mann zu, dass er überrascht war, dass in der Kürze der Zeit überhaupt eine Reaktion stattfand. "Es war ein langes Hin und Her und es herrschte viel Kritik an den Reifen. Daher ist es gut, dass nun einige Teams übergangen und diese Entscheidung getroffen wurde", so der Weltmeister.

Nun bleibt die Frage, ob die neue Variante sowohl die Sicherheitsanforderungen als auch die gewünschte Performance liefern kann. "Was viele Leute vergessen, ist, dass wir die WM anführen, daher sind wir auch diejenigen, die am meisten verlieren können", mahnte Vettel. "Dennoch waren wir eines der Teams, das nie davor zurückschreckte, Kritik bezüglich der Sicherheit des Reifens zu üben." Genau diese Kritik sei Red Bull falsch ausgelegt worden, hätte sich im Nachhinein aber bestätigt.

"Ich glaube generell nicht, dass der Reifenhersteller ein Interesse daran hat, in die Ergebnisse einzugreifen", fuhr Vettel fort. Ob ein Team mit den Reifen zurechtkomme, sei Sache des Teams selbst. Sache der Teams ist es ebenfalls, die Reifen teilweise mit der weichen Flanke nach außen an die Autos zu schrauben, oder unterhalb des Minimalreifendrucks zu fahren. Fehlendes Sicherheitsbewusstsein wollte Vettel den Konstrukteuren dabei aber nicht unterstellen. "Es sind Details an die Öffentlichkeit gekommen, die so auch nicht richtig sind, aber das nun jedem zu erklären, ist zu kompliziert."