2014 steht die Formel 1 vor einer großen Herausforderung, werden ja bekanntlich die V6-Turbomotoren eingeführt. Einhergehend mit dieser Herausforderung befürchten viele Beobachter jedoch auch eine Kostenexplosion, sollen die neuen Triebwerke doch einen stolzen Preis haben. Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn fordert in regelmäßigen Abständen eine Kostenobergrenze, damit es in der Königsklasse nicht zum finanziellen Kollaps kommt.

"Wir können noch immer Maßnahmen installieren, um die Kosten zu beschränken", betonte die Österreicherin, die von einer harten Zukunft ausgeht. Zwar gebe es in den letzten Jahren enorm viele spannende Rennen, aber dennoch sei es eine äußerst diffizile Aufgabe, neue Sponsoren zu akquirieren, klagte Kaltenborn. Das habe nicht primär mit dem guten Produkt Formel 1 zu tun, sondern sei in erster Linie der Weltwirtschaftslage geschuldet, meinte sie. "Weil man das nicht ändern kann, muss man eben sehen, wie man die Kosten senkt", so ihre Forderung. "Das wirtschaftliche Umfeld rechtfertigt die Kosten nicht, und das darf eigentlich nicht sein. Der Sport muss im Vordergrund stehen und nicht, wer wie viele Mittel beisteuern kann."

Geht es nach der Österreicherin, sollte ein finanzieller Rahmen abgesteckt werden, innerhalb dessen sich alle frei bewegen können, womit würde auch die Herausforderung bestehen bleiben würde. "Man sollte nicht alles gleichmachen, denn dann geht es in die Richtung Kundenautos und man braucht die Konstrukteure nicht mehr", warnte sie jedoch. Zudem müsse man sehen, wie man das gegenwärtige Produkt noch besser vermarkten kann, wozu unter andere die Einbeziehung neuer medialer Kanäle zähle.

Darüber hinaus gelte es, den Zuschauern den Besuch eines Formel-1-Rennens schmackhaft zu machen - gerade in Zeiten der aktuell schwierigen Wirtschaftslage. "Die Leute müssen überlegen, ob sie das Geld ausgeben wollen und wir müssen ihnen sagen: 'Gib es aus, weil du mit meinem tollen Aha-Erlebnis nach Hause gehst'", so Kaltenborn. "Das ist momentan nicht da." Zu diesen Verbesserungen gehöre unter anderem auch, den Freitag an der Rennstrecke attraktiver zu gestalten und dafür Sorge zu tragen, dass es mehr Fahrbetrieb gibt.

Doch all das ist Zukunftsmusik und die Realität sei eine harte, wie die Teamchefin zugab. "Wenn wir mehr Mittel hätten, könnten wir auch mehr entwickeln und wären aus unserer aktuellen Situation schneller draußen", nahm sie auf die wenig erfreuliche sportliche Lage von Sauber Bezug. "Denn jedes Mal muss man sehen, was Entwicklungen kosten und was sie einem bringen. Wir alle wissen, je mehr man entwickelt, desto größere Schritte macht man nach vorne." Auf dem Motorensektor dürfte es bei Sauber immerhin bald eine Vollzugsmeldung geben, denn wie Kaltenborn verriet, befindet man sich mit Ferrari in den letzten Verhandlungen für 2014, in denen es nur mehr darum geht, Details zu klären.