Nach etwas mehr als zwei Monaten ist die Winterpause der Formel 1 zu Ende und die Piloten treffen sich im Rahmen der Testfahrten von Jerez de la Frontera zum ersten Kräftemessen im neuen Jahr. Vom 5. bis 8. Februar heulen die Motoren auf dem Circuito de Jerez auf, ehe der Tross nach Barcelona übersiedelt, wo vor dem Saisonstart in Australien noch zwei weitere Testeinheiten auf dem Programm stehen.

Pirelli bringt seine neuen Mischungen an die Strecke, Foto: Pirelli
Pirelli bringt seine neuen Mischungen an die Strecke, Foto: Pirelli

Neben dem Herantasten an die neuen Boliden - bis auf Williams treten alle Teams mit den Autos von 2013 an - geht es um ein Kennenlernen der neuen Pirelli-Reifen. Diese wurden zwar bereits im Rahmen des Trainings zum Brasilien GP gefahren, doch nun haben die Piloten erstmals die Gelegenheit, mehr Zeit auf den Pneus zu verbringen. Pirelli verspricht etwas weichere Mischungen als im Vorjahr, was zu einer halben Sekunde schnelleren Rundenzeit und zwei bis drei Stopps pro Rennen führen soll.

Den Teams stehen pro Wagen 35 Reifensätze zur Verfügung. Pirelli bringt alle vorhandenen Mischungen an die Strecke, lediglich der superweiche Pneu kommt aufgrund der Beschaffenheit des Untergrunds in Südspanien nicht zum Einsatz. Der Kurs in Jerez verfügt über den rauesten Asphalt aller Strecken, auf denen die Formel 1 im Verlauf des Jahres testet, sodass mit hohem Verschleiß zu rechnen ist. Da die Wettermodelle für die Dauer der Testfahrten keinerlei Niederschlag vorhersagen, werden die Intermediates und Regenreifen nicht aufgezogen werden.

Ferrari kommt ohne Alonso, Foto: Ferrari
Ferrari kommt ohne Alonso, Foto: Ferrari

Alonso fehlt

Mark Webber wird die Ehre haben, für das Weltmeisterteam Red Bull Racing die ersten Runden mit dem brandneuen RB9 zu drehen, ehe am Donnerstag und Freitag Sebastian Vettel ins Auto klettert. Bei Ferrari macht hingegen vor allem einer von sich reden, der an den Testfahrten gar nicht teilnimmt. Fernando Alonso lässt den ersten Test des Jahres aus, um Kräfte für die anstrengende Saison zu sammeln und wird erst in Barcelona zur Scuderia stoßen. Demzufolge wird Felipe Massa die meiste Zeit im Cockpit des F138 verbringen, am Freitag darf aber auch Pedro de la Rosa, der neue Entwicklungsfahrer, ins Geschehen eingreifen.

Bei Mercedes bestreitet Nico Rosberg den Auftakt und sitzt damit vor seinem neuen Teamkollegen Lewis Hamilton im Auto. Der Brite tritt das Erbe von Michael Schumacher an und soll Mercedes nach drei Jahres des mäßigen Erfolgs an die Spitze der Formel 1 führen, auch wenn er selbst zuletzt die Euphorie etwas bremste und 2013 als Lehr- und Übergangsjahr bezeichnete. Zudem hat bei den Stuttgartern Toto Wolff seinen ersten Auftritt an der Rennstrecke. Der Österreicher folgte Norbert Haug als Motorsportverantwortlicher nach.

Willams wartet ab

Williams setzt vorerst auf altes Material, Foto: Sutton
Williams setzt vorerst auf altes Material, Foto: Sutton

Hamiltons ehemaliges Team McLaren schickt zunächst Jenson Button im MP4-28 auf die Reise, ehe Neuzugang Sergio Perez seine Runden drehen darf. Bei Lotus erhält Romain Grosjean den Vorzug gegenüber Kimi Räikkönen und bei Sauber absolviert Nico Hülkenberg die Jungfernfahrt des C32. Einige Unklarheiten gibt es hingegen weiterhin im Hause Force India: Bisher wurde lediglich Paul di Resta als Einsatzpilot bestätigt, hinter dem zweiten Mann steht jedoch noch immer ein großes Fragezeichen. Daher werden Entwicklungsfahrer James Rossiter und Jules Bianchi, der als heißer Kandidat für das zweite Stammcockpit gilt, zum Einsatz kommen, da die Inder di Resta offenbar nicht an vier aufeinanderfolgen Tagen im Wagen sehen wollen.

Toro Rosso stellt seinen neuen Wagen am Montagabend der Öffentlichkeit vor - Daniel Ricciardo wird den STR8 erstmals um den südspanischen Kurs jagen. Marussia und Caterham zeigen ihre Boliden am Dienstagmorgen unmittelbar vor dem Beginn der Testfahrten. Bei Marussia wird aller Voraussicht nach der Brasilianer Luiz Razia als Nachfolger von Timo Glock vorgestellt, während Caterham das Geheimnis um die Cockpitbesetzung bereits am Freitag lüftete und Giedo van der Garde präsentierte. Als einziges Team tritt somit Williams mit dem Auto des Vorjahres an. Der Traditionsrennstall aus Grove bringt den FW35 erst im Rahmen der zweiten Testfahrten in Barcelona an die Strecke.

Die Fahreraufstellung in der Übersicht

Team Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
Red Bull: Webber Webber Vettel Vettel
Ferrari: Massa Massa Massa De la Rosa
McLaren: Button Perez Button Perez
Lotus: Grosjean Grosjean Räikkönen Räikkönen
Mercedes: Rosberg Hamilton Rosberg Hamilton
Sauber: Hülkenberg Hülkenberg Gutierrez Gutierrez
Force India: Di Resta Di Resta/Rossiter Rossiter/Di Resta Bianchi
Williams: Maldonado Maldonado Bottas Bottas
Toro Rosso: Ricciardo Ricciardo Vergne Vergne
Caterham: Van der Garde Van der Garde Pic Pic
Marussia: Chilton Chilton offen offen