Lange mussten die Fans der Traditionsrennstrecke auf eine Bestätigung der Königsklasse warten, vergangene Woche kam dann die Erlösung: Bernie Ecclestone und die Nürburgring Betriebsgesellschaft (NBG) konnten eine Einigung erzielen, die Formel 1 startet 2013 auf dem Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings. Am Montagmorgen begann bereits der Kartenvorverkauf, doch noch immer steht nicht fest, unter welchem Namen der GP am Nürburgring letztendlich ausgetragen wird.

Ursache für das Namens-Wirrwarr sind die Rechte am Titel 'Großer Preis von Deutschland'. Diese hält der Automobilclub von Deutschland (AvD), der traditionell bei Grands Prix auf dem Nürburgring als sportlicher Ausrichter fungiert. Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) hält hingegen die Rechte am Namen 'Großer Preis von Europa'. Wie eine Sprecherin des AvD gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigte, befinden sich derzeit beide Automobilclubs mit dem Nürburgring in Verhandlungen über die Ausrichtung.

Sollte der AvD den Zuschlag für die sportliche Ausrichtung erhalten, dürfen sich die Fans auf einen Deutschland GP 2013 freuen. Doch selbst wenn der ADAC am 07. Juli den Grand Prix ausrichtet, ist der Name 'Großer Preis von Europa' noch nicht in Stein gemeißelt. In der Vergangenheit startete die Formel 1 auf dem Hockenheimring den Großen Preis von Deutschland - ausgerichtet vom ADAC. Zu Zeiten, als in Deutschland noch zwei Formel-1-Rennen ausgetragen wurden, wurde das Rennen am Nürburgring als Europa GP - oder 1997 und 1998 als Luxemburg GP - bezeichnet.

Auf Rückfrage von Motorsport-Magazin.com wollte der AvD keine Details über die Abtretung der Namensrechte in der Vergangenheit verraten. Sollte der ADAC den Zuschlag für die sportliche Ausrichtung erhalten, gibt es also doch noch Hoffnung auf einen Deutschland GP, könnte der AvD die Rechte erneut abtreten. Auf ein solches Szenario angesprochen, entgegnete eine Sprecherin des AvD: "Da warten wir die Verhandlungen ab. Dazu möchten wir im Moment noch nichts sagen."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Ob Europa GP oder Großer Preis von Deutschland - den meisten Fans dürfte das wohl egal sein, Hauptsache das Rennen findet statt. Ein Europa GP auf dem Nürburgring wäre jedenfalls amüsant, bedenkt man, dass die EU-Kommission dem Ring den Geldhahn zugedreht hat, indem sie keine staatlichen Hilfen zur Rettung der Traditionsrennstrecke erlaubte.

Der AvD ist mit seinen Namensrechten und der traditionellen Austragung am Nürburgring bei den Verhandlungen sicherlich in der besseren Ausgangsposition. Sollte der ADAC den Zuschlag erhalten, wäre der AvD unklug, die Rechte nicht erneut abzutreten, lässt sich somit immerhin Geld verdienen. Eine zeitnahe Lösung ist wünschenswert, läuft nach dem langen Hin und Her über einen Start in der Eifel schön langsam die Zeit davon. (Christian Menath)