Ein Ferrari setzt auf dem Korea International Circuit eine schnellste Runde nach der anderen und ist konstant und gut unterwegs. Das ist eigentlich nicht verwunderlich, viele rieben sich aber vermutlich die Augen, als sie erkannten, dass nicht Fernando Alonso sondern Felipe Massa am Steuer selbigen Ferraris saß. Während viele den zweiten Rang in Japan als Glücksgriff abtaten, zeigt der Brasilianer am Ende der Saison doch noch, dass Potenzial in ihm steckt.

Am Ende reichte es aber nur für den vierten Platz hinter Alonso und die Erklärung wird niemanden schocken. "Wir wissen alle, dass bereits ein Punkt für Fernando und das Team entscheidend sein könnte", sprach Massa über den Ferrari-Funkspruch, in dem ihm erklärt wurde, zu dicht am Spanier zu fahren und sich auf einen Rückstand von rund 2,5 Sekunden zurückfallen zu lassen.

Obwohl dies nach Monza das zweite Mal in der Saison war, dass der 31-Jährige durch Teamorder einen Podestplatz verlor, war er nicht verbittert, sondern sah das Positive. "Ich bin glücklich, denn ich habe das Auto heute am Limit bewegen können und das gibt mir am Ende die größte Genugtuung", so Massa.

Insgesamt sprach der Ferrari-Pilot von einem großartigen Rennen, in dem ihm sein F2012 die Möglichkeit zu vielen Überholmanövern und damit freier Fahrt gegeben hätte. Ohne den Rückpfiff vom Kommandostand wäre seiner Meinung nach mindestens das Podest, wenn nicht sogar Mark Webber greifbar gewesen. "Ich denke, es wäre möglich gewesen, Webber abzufangen, aber ich war nicht direkt hinter ihm. Wenn man aber auf meine Pace blickt, war es wirklich möglich", bilanzierte der Braslianer.