Der Große Preis von Korea wartete zwar nicht mit übermäßig viel Spannung auf, für ein sehenswertes Überholmanöver sorgte allerdings Nico Hülkenberg, der in der Schlussphase des Rennens binnen weniger Sekunden sowohl an Lewis Hamilton als auch Romain Grosjean vorbeiging und sich damit auf die sechste Position schob, auf der er den Grand Prix auch beendete.

Hülkenberg hatte für sein spontanes Manöver noch etwas KERS übrig, nachdem er sich auf der ersten langen Geraden an Hamilton und Grosjean, mit dem er sich über nahezu die ganze Renndistanz einen Kampf lieferte, herangesaugt hatte. Er nutzte seine Chance, als der Brite und der Franzose miteinander im Clinch lagen, sodass er in der vierten Kurve auf der Außenbahn an ihnen vorbeiziehen konnte und schlussendlich als lachender Dritter dastand. "Lewis hat versucht mich hinauszudrängen, aber ich habe mir gesagt 'ich bin so weit vorne und ziehe das nun durch'", schilderte der Force-India-Pilot.

Richtig eng wurde es zwischen Hülkenberg und Grosjean beim Boxenstopp, da der Deutsche mit einem kleinen Problem zu kämpfen hatte und dadurch Zeit verlor. "Beim Herausfahren hätte zwischen unsere Autos keine Zeitung mehr gepasst", verdeutlichte er das enge Duell, infolgedessen Grosjean in seine Richtung gestikulierte. "Ich denke, er war einfach nur genervt einen Force India vor sich zu sehen, das würde mir auch so gehen", meinte Hülkenberg, der Grosjean nach dem Rennen die Hand gab und damit allfällige Unstimmigkeiten ausräumte.

Da Paul di Resta nicht in die Punkte kam, überholte Hülkenberg seinen Teamkollegen in der Gesamtwertung und untermauerte seinen Aufwärtstrend der letzten Wochen, den er vor allem auf seine immer größer werdende Reife zurückführte. "Ich bin noch lange nicht am Ende meiner Erfahrung, aber es wird immer besser", gab er zu Protokoll. "Es ist ganz einfach: Je mehr Kilometer man gefahren ist, desto leicht fällt es einem", lieferte er eine logische Erklärung für seine gute Form, die ihn auch in den Fokus anderer Teams brachte. "Die Erfahrung ist einfach unglaublich viel wert", unterstrich er. "In der zweiten Saisonhälfte geht alles leichter von der Hand."