Seit dem heftigen Start-Unfall und der Rennsperre für Romain Grosjean steht der Sicherheitsaspekt in der Formel 1 im Fokus. Damit eng verbunden ist die harte Gangart auf der Strecke, bei der der gegenseitige Respekt der Fahrer gelegentlich auf ebendieser bleibt. Mit der Grosjean-Sperre hat die FIA diesmal ein Machtwort gesprochen - die letzte Rennsperre gab es vor rund zehn Jahren. "Es ist wichtig, dass die FIA bei solchen Unfällen eine Position bezieht, die aufzeigt, dass der Verband so etwas sehr ernst nimmt. Das hat die FIA mit der Strafe gezeigt", sagte Monisha Kaltenborn.

Die Sauber-Geschäftsführerin erachtete die Strafe als hart, sie zeige, dass der Autombilweltverband eine gröbere Verletzung gesehen hat. Stefano Domenicali hatte zuletzt gefordert, dass schon in den Nachwuchsserien härter bei Unfällen durchgegriffen werden müsse. In der Tat geht es gerade in der GP2 zuletzt teilweise chaotisch zu. "Es ist schwierig, die Fahrer zu schulen, weil es keine klassische Ausbildung gibt", sagte Kaltenborn. "Aber wenn die FIA eine konsequente Linie fährt, lernen die Fahrer das durch die verschiedenen Serien hinweg."

Auch in der Formel 1 sei es nicht immer einfach für die Youngster, die beispielsweise ihre erste Saison in der Königsklasse des Formelsports in Angriff nehmen. "Es herrscht ein ganz anderer Druck, wenn sie in einem Formel-1-Auto sitzen", so Kaltenborn. "Viele Faktoren spielen da auf einmal eine Rolle und die jungen, unerfahrenen Piloten müssen erst einmal lernen, damit umzugehen." Ähnliches hatte zuvor auch Sauber-Pilot Kamui Kobayashi angemerkt. Angesprochen auf den Start-Crash in Spa entgegnete er, dass gewisse Fahrer einen viel höheren Druck verspüren würden als andere Kollegen.