Die nassen Freitage verfolgen die Formel 1, es wurde praktisch wieder nicht gefahren - was könnte man da machen, auch gegen den Frust der Zuschauer?
Bruno Senna: Das hängt immer von der Regenmenge ab. Heute war wirklich so viel Wasser gestanden, dass es einfach nicht ging - es war schlichtweg zu gefährlich, das Auto war völlig unkontrollierbar. Die drei Runden, die ich gefahren bin, weil ich ein paar Starts üben wollte, waren echt der Horror. Es gibt einfach Verhältnisse, da geht es nicht. Grundsätzlich bräuchten wir mehr Reifen, dann würde auch mehr gefahren werden. Und auch wenn es im Regen eigentlich gehen würde, von der Wassermenge her, fehlen dann genügend Full Wets... Ich denke, das wäre der erste Ansatzpunkt...

Scheuen nicht auch die Teams im Regen das Risiko von Abflügen und Schäden?
Bruno Senna: Das kommt natürlich noch dazu. Und vor allem, wenn, wie diesmal die Vorhersage für morgen und übermorgen trocken ist, dann riskiert natürlich niemand was - es wäre ja aus Sicht der Teams auch unsinnig. Wenn man davon ausgehen muss, dass es das ganze Wochenende regnet, wird vielleicht ein bisschen mehr gefahren - wobei es heute wirklich so extrem war, dass es kaum gegangen wäre.

Wie fühlt sich das an, hier unter solchen Bedingungen zu fahren?
Bruno Senna: Das ist wirklich fürchterlich, ich bin schon wirklich nur spazieren gefahren - man muss halt immer die ganze Runde fahren, um eben die Startprozedur machen zu können. Aber man schleicht da förmlich rum, fährt 200, wo man sonst 300 fährt und hat trotzdem keine wirkliche Kontrolle über das Auto - das bricht plötzlich aus... Vor der Kurve fünf war es ganz schlimm, da war es kaum auf der Straße zu halten. Das macht wirklich keinen Spaß.

Worauf werdet ihr euch jetzt morgen im freien Training konzentrieren, wenn es trocken ist?
Bruno Senna: Spa ist eine Strecke, die einige Variablen hat, hier kann man zum Beispiel doch einigermaßen überholen. Sicher muss man trotzdem einigermaßen vorne stehen, aber wenn man ein Auto hat, das im Renntrimm nicht optimal ist, fällt man doch sehr schnell weit zurück. Also muss man sich darauf konzentrieren, einen entsprechenden Kompromiss zu finden.