F-Kanal im Frontflügel? Angeprangert, erlaubt, gestritten, blieb erlaubt. Löcher im Unterboden? Legal, angezweifelt, verboten. Löcher in Radnaben? Verboten. Die Formel-1-Techniker scheinen dieser Tage mal wieder viel Zeit in den Regelbüchern und Detailaufnahmen der Konkurrenzautos zu verbringen. Einen verschärften Umgang unter den Teams sieht Mercedes-Teamchef Ross Brawn deshalb aber nicht.

"Es gehört zur Natur der Formel 1, dass die Teams sich gegenseitig beobachten", betont er. "Das war schon immer so. Jetzt kamen nur ein paar Dinge zusammen und dadurch sah es so aus, als ob es intensiver geworden wäre."

Aber schon früher seien Innovationen neidisch beäugt und sogar verboten worden. Brawn selbst erlebte das mit dem legendären Doppeldiffusor am eigenen Auto. "Das ist Teil der Formel 1", sagt er. "Alle wollen sicherstellen, dass sie keine interessante Innovation verpassen. Wenn man einer Interpretation nicht zustimmt, versucht man, sie zu verstehen oder eine Klarstellung zu erwirken." Genau das sei in diesem Jahr bei den diversen Themen geschehen.