McLaren-Teamchef und FOTA-Vorstand Martin Whitmarsh sieht die bisherige Formel-1-Saison 2012 als wahren Segen für die Rennfans. Denn die Rennen sind spannend, unvorhersehbar und bringen Action. Noch dazu sind mehrere Teams siegfähig, was gerade im Vergleich zu weiten Teilen von 2011 Abwechslung bringt. Das Qualifying in Montreal zeigte, wie eng es zwischen den Teams momentan ist, Whitmarsh sah dafür einfache Gründe. "Wir hatten Regelstabilität, das rückt alle näher zusammen. Die Reifen sind für die Leistung so ein wichtiger Faktor, dadurch kann man an bestimmten Tagen und in bestimmten Momenten erleben, dass die einen die Reifen aktivieren können und andere nicht", sagte er.

Dadurch ist für Teams und Fahrer eine einigermaßen schwierige Situation entstanden, denn sie sind gefordert, das große Rätsel zu lösen. "Für die Fans ist es dagegen toll. Die Saison ist bislang außergewöhnlich. Niemand wird mit besonders viel Sicherheit das Endergebnis der Weltmeisterschaft in diesem Jahr vorhersagen können und so sollte es sein. Wir sollten uns für die Fans freuen, dass eine Vorhersage der Rennen und der Weltmeisterschaft so schwierig ist", meinte Whitmarsh.

Wie stabil die Regeln wirklich sind, ist allerdings so eine Frage, immerhin musste die FIA jüngst wieder mit einigen Klarstellungen zu bestimmten Punkten herausrücken, wodurch Red Bull sein Auto etwas umbauen musste. Whitmarsh rechnete aber nicht damit, dass sich die Saison jetzt durch Regel-Neuinterpretationen kennzeichnen wird. "Die Leute wollen immer verstehen, wie die Regeln interpretiert werden. Jedes Team will die Grenzen ausloten. Die FIA hat einen Standpunkt und sie haben die Richtlinien verändert. Das wird diese Saison aber nicht besonders beeinflussen. Wir müssen uns auf unser Auto und unser Programm konzentrieren und nicht auf andere Teams", meinte er.