In der letzten Nachmittagssession der Testfahrten in Mugello probierte McLaren ein leicht verändertes Frontkonzept aus - die Fahrzeugnase war im Vergleich zu den ersten vier Saisonrennen angehoben und dadurch auch näher an den Stufennasen-Lösungen der Konkurrenz dran. Laut Teamchef Martin Whitmarsh wolle man die Neuerung in Barcelona kommendes Wochenende erneut ausprobieren - es sei ratsam, davon auszugehen, dass die erhöhte Front auch im Rennen an den Boliden des Teams zu begutachten sei. "Es gibt durchaus die Chance, dass wir das auch am Sonntag zu sehen kriegen - für unsere Fahrer wäre das eine Premiere", so Whitmarsh.

Bei den Tests in der Toskana waren mit Gary Paffett und Oliver Turvey zuletzt nur die Ersatzpiloten im Einsatz. Trotzdem habe man aus Mugello eine Menge Feedback mitgenommen. "Wir haben die Daten, um das richtig abzustimmen und können somit dadurch auch die Leistung auf der Strecke finden", erklärte der Brite. Die Idee hinter der neuen Lösung sei klar: Das höhere Konzept vereinfache die Kontrolle über den Luftfluss, der von der Front unter dem Auto bis zum Heck strömt. "Klassischerweise sucht man natürlich nach weniger Luftwiderstand und höherer Downforce." Man müsse aber verstehen, dass stufenweise vorgenommene Veränderungen heutzutage immer mäßige Auswirkungen hätten.

Ein kritischer Bereich

Das richtige Management des Luftflusses sei allerdings eine extrem wichtige Sache. "Dabei handelt es sich um einen sehr kritischen Bereich am Auto und dort will man immer Verbesserungen finden, seien sie auch noch so klein", meinte Whitmarsh, der angab, dass die vielen Einschränkungen durch das Reglement am Heck des Autos, durchaus dazu geführt hätten, dass man den Fokus nun mehr nach vorne und darauf lege, dass die Luft hinten gleich wie gewollt ankomme. Nach dem eher schwachen Auftritt zuletzt in Bahrain, war der Teamchef aber dennoch davon überzeugt, dass man gerade die drei Wochen Pause habe nützen können, um einmal mehr zu beweisen, dass man in Sachen Fahrzeugentwicklung unter der Saison der Gradmesser in der F1 sei.

"Ich glaube, dass wir in Spanien und auch danach konkurrenzfähig sein werden. Man weiß aber nie, was die anderen Teams machen. Irgendwo ist aber genau das ja auch das großartige an diesem Sport und das, was den Reiz ausmacht", so der McLaren-Chef. Man selbst habe bei den ersten Rennen immer ein Auto gehabt, das gut genug für die erste Reihe gewesen wäre. Die Pace sei also definitiv da. "Wir arbeiten ständig daran, das Auto zu verbessern - darauf, dass andere Teams aber nicht auch zugelegt haben und einem das Leben schwer machen werden, kann man sich aber nie verlassen", wusste der Brite, der gespannt war, wie sein Team das Gelernte aus Mugello nun im Rennen umsetzen würde.