Während unter den Teams noch keine Einigkeit bezüglich einer neuen kommerziellen Vereinbarung mit dem Rechteinhaber der Formel 1 besteht - Mercedes soll ja sogar eine Klage wegen der Sonderkonditionen für Ferrari, Red Bull und McLaren überlegen -, hat die FIA bestätigt, dass es Gespräche mit Bernie Ecclestones Formula One Management und den Teams wegen eines neuen Concorde Agreements gibt. Ecclestone hatte das in seinem Statement vom Samstag nicht erwähnt, in dem er bekanntgab, dass es bereits mit einem Großteil der Teams kommerzielle Vereinbarungen für eine weitere Zusammenarbeit nach dem Ende des aktuellen Concorde Agreements gibt.

Doch die FIA will sich anscheinend nicht beiseiteschieben lassen, wenn die Zukunft der Formel 1 geformt wird und musste deswegen betonen, dass sie Teil der aktuellen Verhandlungen ist - für ein neues Concorde Agreement bedürfte es ohnehin ihrer Zustimmung. "Alle Angelegenheiten, die eine neue Vereinbarung zwischen dem Rechteinhaber und den Teams betreffen, sind immer noch in der Diskussionsphase und die FIA steht als Teil dieser Diskussionen in Kontakt mit allen relevanten Parteien", sagte FIA-Kommunikationschef Matteo Bonciani. "Natürlich werden diese Themen bereits seit einiger Zeit diskutiert und aufgrund ihrer Komplexität ist es am besten, nicht zu spekulieren, bevor man sich auf eine klare Richtung geeinigt hat."

Ecclestones Puzzle

McLaren hat sich als eines von bisher sieben Teams bereits im Prinzip mit Ecclestone geeinigt, wobei Teamchef Martin Whitmarsh am Samstag in Malaysia klarstellte, dass noch nichts unterschrieben worden ist. "Wir haben das Concorde, das die FIA, die teilnehmenden Teams und den Rechteinhaber einbezieht. Bernie versucht, das Puzzle zusammenzusetzen und ich denke, dass es in die richtige Richtung geht", sagte Whitmarsh. Laut seinen Aussagen führt McLaren derzeit einen konstruktiven Dialog, was vor einigen Wochen noch nicht so war.

Die Teams verhandeln nicht mit einer Stimme, Foto: Sutton
Die Teams verhandeln nicht mit einer Stimme, Foto: Sutton

Da die FOTA aufgrund der diversen Austritte im Vorjahr nicht mehr geschlossen für die Teams spricht, war der McLaren-Teamchef und FOTA-Vorsitzende auch nicht verärgert, dass sich die verbliebenen FOTA-Mitglieder individuell mit Ecclestone abgestimmt hatten. Ihm wäre es allerdings lieber gewesen, hätte die Teamvereinigung in diesem Thema zusammengearbeitet. So hatte er noch vor dem Ausstieg von Ferrari und Red Bull Ende 2011 eine Mail an die FOTA-Mitglieder geschrieben, in der er dafür warb, dass man mit einer Stimme mit Ecclestone verhandeln soll, um so eine stärkere Position zu haben.

Vergebliches Ansinnen

"Wenn die Teams in der Lage sind, eine Vereinbarung zur Ausschüttung [der Fernsehgelder] zu erreichen, werden wir ohne Zweifel alle gemeinsam eine schönere Gesamtsumme für die Teams herausholen", schrieb er. "Jedes Team hat natürlich seine eigenen Ansichten dazu, was sich individuell ausverhandeln lässt und es könnte sein, dass einzelne Teams unter besonderen Umständen bessere Arrangements treffen können. Es gibt aber wenig Zweifel, dass solche Aktionen die Gesamtausschüttung vermindern würden und dadurch wohl sehr wahrscheinlich die individuelle Ausschüttung für jedes Team vermindern."

Da sich dann unter anderem Ferrari und Red Bull aus der FOTA verabschiedeten, war Whitmarshs Ansinnen allerdings nicht mehr durchführbar. Deswegen sah er auch keinen Sinn darin, alleine mit McLaren einen harten Standpunkt zu vertreten. "Wir haben zwar noch nichts unterschrieben, aber ein Großteil der Teams findet wohl eine Vereinbarung. Man kann da den Kopf in den Sand stecken oder sagen, wir finden eine pragmatische Lösung", sagte Whitmarsh.