Hängepartie beim neuen Concorde-Abkommen. Entgegen der Andeutungen von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat Mercedes den Bedingungen der neuen Vereinbarung immer noch nicht zugestimmt. Der Grund für die Weigerung, auf den Deal einzugehen, liegt auf der Hand. Mercedes fühlt sich im Vergleich mit Ferrari, Red Bull und McLaren benachteiligt, insbesondere, weil dem Team mit dem Stern anders als den Rivalen kein Vorstandsposten beim Börsengang der Formel 1 angeboten wurde.

McLaren-Boss Martin Whitmarsh drängte Mercedes nun, die Abmachung trotz der Unstimmigkeiten zu akzeptieren. "Es ist kein Geheimnis, dass neun Teams ihre Unterschrift unter das Abkommen gesetzt haben", sagte er in einem Interview mit der offiziellen Webseite der Formel 1. "Und ich hoffe wirklich, dass das Team in Silber ebenfalls unterschreibt." Alles in allem sei ein gemeinsamer Vertrag besser, als wenn jedes Team seine Bedingungen einzeln aushandeln würde. "Das Concorde-Agreement war nie perfekt, aber wir sollten vorsichtig sein, bevor wir es aufgeben. Es lohnt sich nicht, etwas Neues zu erfinden, solange eine Sache funktioniert", meinte der Brite.

Whitmarsh sprach sich zudem dafür aus, die FIA in das Abkommen zu integrieren. Die Zusage des Dachverbands steht ebenfalls noch aus. "Dass der Deal noch nicht über die Bühne gegangen ist, macht mir Sorgen. Das macht die ganze Situation komplizierter", erklärte der 54-Jährige. Für die Formel 1 sei es möglich, ohne die FIA zu überleben, stellte er klar. "Aber ich glaube nicht, dass es eine produktive Sache wäre." In der Vergangenheit habe die Königsklasse wegen solcher inneren Reibereien einige gute Gelegenheiten ausgelassen, erinnerte Whitmarsh.