Gute vier Zehntel hinter dem Teamkollegen in Q2 - da kannst du nicht happy sein...
Bruno Senna: Nein, es war heute sicher kein gutes wirklich gutes Qualifying für mich, das ist schon ein bisschen enttäuschend. Es ist klar, dass das Auto Potenzial für mehr hatte. Ich komme mit den weichen Reifen noch nicht so ganz zurecht. Schon am Vormittag nicht, da bin ich dann allerdings beim Aufwärmen auch noch massiv in den Verkehr gekommen und deshalb waren dann, genauso wie in Q1, auch ein paar kleine Fehler drin, weil ich vielleicht ein bisschen zu aggressiv war. In Q2, im entscheidenden Run mit den neuen weichen Reifen, hat dann meine Herangehensweise nicht ganz gepasst.

Ich war wohl erst zu vorsichtig, habe da ein bisschen verloren. Mit 98 oder 99 Prozent kann man keine erfolgreiche Quali-Runde fahren, schon gar nicht, wenn es so eng ist. Und dann wollte ich im letzten Sektor wieder etwas gutmachen, weil ich merkte, dass in den Reifen doch noch viel drin war. Also habe ich wieder zu viel attackiert und in den Kurven 12 bis 14 über drei Zehntel verloren. Ohne die hätte es für Q3 gereicht. Aber das ist hätte, wäre, wenn und aber - jetzt muss ich nach vorne schauen.

Ist das dann erst recht frustrierend, wenn der Teamkollege es in Q3 schafft?
Bruno Senna: Nein, ganz im Gegenteil: Das ist sehr positiv. Ich habe mich auch wirklich darüber gefreut, denn das zeigt ja nur, dass das Auto das Potenzial dafür hat - wenn man alles rausholt. Ich habe noch ein bisschen wenig Erfahrung mit den weichen Reifen, bin die beim Testen kaum gefahren und hier auch nicht. Pastor hatte da ein bisschen ein anderes Programm. Und die Strecke hier ist in dem Punkt auch sehr speziell. Aber in Zukunft kriege ich das auch noch hin.

Was geht im Rennen - Punkte?
Bruno Senna: Wir müssen einfach ein sehr solides Rennen ohne Probleme fahren. Die Boxenstopps werden sehr wichtig sein, am wichtigsten aber vielleicht die eine oder andere Entscheidung in Sachen Abstimmung, die wir heute getroffen haben. Ich bin grundsätzlich optimistisch für das Rennen. Das Auto liegt mit vollen Tanks sehr gut, das ist vielversprechend. Wir sind auch sehr stark auf den Medium-Reifen, haben noch viele frische Reifen... Wenn ich ohne Probleme durchkomme, ist einiges drin. Und es gibt hier auch einige Teams, die durch das DRS größere Vorteile haben als wir - das wird sich im Rennen auch weniger auswirken als noch im Qualifying.

Bist Du mit eurem Auto generell zufrieden?
Bruno Senna: Ja, denn wir haben ja gesehen, dass viel Potenzial da ist. In Sachen Reifenabbau auf den Longruns, wo ich gestern sehr viel ausgetestet habe, sehen wir auch gut aus. Unser Auto scheint im Vergleich zu anderen in einem recht weiten Fenster ganz gut zu funktionieren. Das ist eine gute Basis, auf die man aufbauen kann.