Der F-Kanal im Heckflügel von Mercedes entwickelt sich in Melbourne zum großen Aufreger. Während McLaren mit dem Gedanken spielt, seinen Boliden mit einem ähnlichen System auszurüsten, gab es Gerüchte, dass Red Bull und Lotus einen Protest gegen die Verwendung des Mechanismus einlegen wollen. Ross Brawn ist sich allerdings keiner Schuld bewusst. "Die FIA war jederzeit über unsere Aktivitäten im Bilde. Sie haben das System noch am Mittwoch kontrolliert und nichts daran auszusetzen gehabt", sagte der Mercedes-Boss. "Wir sind mit dem System zufrieden, solange die FIA bei ihrer Meinung bleibt, werden wir es weiter benutzen."

Die Forderung, den F-Schacht zu verbieten, stößt bei Brawn auf Unverständnis. "Das fände ich sehr unglücklich", meinte er. Insbesondere zum jetzigen Zeitpunkt sei eine Reklamation nicht angebracht. "Das ist nicht die Art und Weise, wie solche Dinge geregelt werden", erklärte Brawn. "Ein Protest ist am Donnerstag oder am Freitag möglich, weil die Systeme dann noch ausgetauscht werden können, nicht aber nach dem Qualifying oder dem Rennen."

Das Mercedes mit dem F-Kanal ein ähnlicher Geniestreich gelungen ist wie Red Bull im vergangenen Jahr mit dem angeblasenen Diffusor, glaubt der Teamchef der Silbernen ohnehin nicht. "Wir verwenden das System nur, wenn wir auch DRS benutzen", erläuterte Brawn. "Gerade im Rennen, wo wir das System anders als im Qualifying nur in bestimmten Abschnitten anwenden dürfen, ist der Effekt nicht so groß."