559 Runden, über 18 Grand Prix Distanzen - es ist nicht wenig, was ich in den drei Tests in Jerez und Barcelona gefahren bin und es ist natürlich ein tolles Gefühl mit so einer Vorbereitung in die Saison zu starten. Speziell für mich, weil ich es für mich das erste Mal ist, dass ich so in ein Formel-1-Jahr gehen kann, auch deswegen sehe ich diese Saison mit Williams auch als den eigentlichen Beginn meiner Formel-1-Karriere. Und ich kann sagen - ich freue mich jetzt schon ganz gewaltig auf den Saisonauftakt.

Ich war jetzt nach den Tests noch einmal für zwei Tage bei Williams in Grove im Werk, hatte einen Tag mit sehr viel Medienarbeit, dann einen Tag mit Besprechungen mit dem Team und auch noch einigem an Simulatorarbeit. Dabei ging es vor allem darum, die Strecke wieder zu verinnerlichen, nachdem ich letztes Jahr dort nicht gefahren bin und auch noch das ein oder andere Detail auszuprobieren.

Generell sind wir alle im Team mit der Vorbereitungsphase sehr zufrieden. Es hat natürlich geholfen, dass das Auto sehr zuverlässig war, wir nur mit ein paar Kleinigkeiten zu kämpfen hatten. Natürlich ist ein Auto nie optimal, es gibt immer noch Verbesserungsmöglichkeiten, aber in den Bereichen, in denen wir anfangs Probleme hatten, zum Beispiel in langsamen Kurven, sind wir im Laufe der Testphase doch deutlich weiter gekommen. Und das zu sehen, diese Fortschritte, die wir im Laufe der Zeit gemacht haben, dass wir da wirklich auf dem richtigen Weg sind, das ist schon sehr vielversprechend.

Die Zielsetzung des Teams war immer, in diesem Jahr - nach der schlechten letzten Saison - wieder regelmäßig unter die Top Ten zu fahren. Das wird nicht einfach, weil es gegenüber 2011 natürlich ein großer Sprung ist, aber ich glaube schon, dass wir in diese Richtung durchaus konkurrenzfähig sind. Generell wird es in diesem Mittelfeld, mit Lotus, Sauber, Force India und Toro Rosso sehr, sehr eng werden. Alle scheinen sehr dicht zusammen, da können dann zwei, drei Zehntel schon einen großen Unterschied ausmachen.

Das heißt natürlich auch, dass es viel bringen kann, wenn man mit neuen Teilen noch ein kleines bisschen nachlegen kann - und wir hoffen schon, dass wir da bis Melbourne noch was bringen können. Ein ganz großes Update soll dann noch mal zum Europaauftakt in Barcelona kommen. Wie es Melbourne dann wirklich genau aussehen wird, ob uns die Strecke entgegen kommen wird oder nicht, ist schwer einzuschätzen. In Barcelona war es so, dass wir mit wenig Sprit eher im letzten, langsamen Sektor am besten waren, mit mehr dann in den anderen.

Es ist noch ein bisschen schwer einzuschätzen, wie das dann tatsächlich aussehen wird. Ein Straßenkurs ist immer etwas anders, dazu wird dann noch eine entscheidende Frage sein, was die Temperaturen machen und wie sich das dann auf die Reifen auswirkt. Der Reifenverschleiß - und wie man es schafft, die Reifen möglichst gut und lange konstant zu halten - wird in dieser Saison auf jeden Fall wieder eine sehr große Rolle spielen und das scheint etwas zu sein, worin der FW34 ziemlich gut ist, was wir aber mit den Upgrades hoffentlich noch einmal verbessern können.

Und ich hoffe natürlich schon, dass mir dabei auch mein eher weicher, Reifen schonender Fahrstil hilft. Mein Teamkollege Pastor Maldonado geht da eher mal etwas aggressiver zu Werke - aber dass wir da unterschiedlich sind, beeinträchtigt die Entwicklungsarbeit innerhalb des Teams und unsere Zusammenarbeit überhaupt nicht. Das sind dann Dinge, die man in der mechanischen Detailabstimmung zusammen mit seinem jeweiligen Renningenieur löst.

Ich mache mich schon am Donnerstag auf den Weg nach Australien, um vor Melbourne auch noch bei meiner Schwester Bianca vorbei zu schauen, die seit einiger Zeit in Sydney wohnt. Außerdem habe ich so dann natürlich richtig Zeit, mich zu akklimatisieren und die Zeitumstellung komplett wegzustecken, um dann topfit zu sein, wenn es wirklich losgeht.