Das Sauber-Team war so etwas wie der kleine Star der Testfahrten in Barcelona. Nicht nur wegen der Bestzeiten von Sergio Perez am Samstag und von Kamui Kobayashi am 24. Februar, sondern auch wegen der Rennsimulationen, die einen guten Eindruck hinterließen. Für Perez war das aber nicht so wichtig. "Ich denke, die Zeiten hier sagen gar nichts. Ich bin aber sehr glücklich, nicht wegen der Zeiten, sondern wegen der Verbesserungen seit Jerez. Es waren hier gute zwei Tage, die sehr wichtig für mich waren", sagte er. "Mir ist es wichtig, dass ich zufrieden sein kann und wir gehen in die richtige Richtung. Wir sind bereit für Australien und freuen uns auf Melbourne, um dort um gute Punkte mitzufahren."

Was die Arbeit betraf, so konnte Perez bei den meisten Punkten ein Häkchen setzen, nur ein paar Dinge blieben unerledigt. Das stimmte ihn ebenfalls zufrieden, denn mit den jeweils mehr als 110 Runden am Donnerstag und Samstag war wirklich das Meiste abgedeckt worden. "Bei der Leistung wissen wir nicht, wo wir stehen, wir sind aber zufrieden mit der Balance und wie es so gelaufen ist. Beim Setup haben wir jetzt ein Top-Level erreicht. Wir sind an einem guten Punkt für den Saisonstart." Vor allem sich selbst sieht Perez viel besser auf den Saisonbeginn vorbereitet als noch vor einem Jahr, als er als Rookie in die Saison ging.

Melbourne bringt Überraschungen

Aber auch Sauber erwartet er besser gerüstet. Denn das Team kennt das Auto besser als voriges Jahr. "Natürlich bringt Melbourne dann für alle wieder eine Überraschung, das ist jedes Jahr so. Wir wissen aber mehr oder weniger, wo wir [beim Auto] stehen." Wobei ein paar Dinge noch offen sind, etwa die Suche nach dem Kompromiss zwischen Setup für eine gute Runde und Setup für den Longrun. Barcelona ist da nicht allzu einfach. "Das Team hat aber einen guten Job gemacht, sie verstehen das Auto und wir gehen in eine gute Richtung."

Auf diese gute Richtung hofft Perez auch wieder bei den Reifen, wo Sauber im Vorjahr durch den geringen Abbau glänzen konnte. Diesen Vorteil erhofft sich der Mexikaner auch 2012. Er weiß allerdings, dass die neue Reifengeneration auch ihre Tücken hat. "Das Anfahren der Reifen ist etwas schwieriger. Hier in Barcelona ist der Abbau extrem, in Melbourne ist das aber vielleicht anders, so wie im Vorjahr, als ich nur einen Stopp gemacht habe und es für alle eine Überraschung war." Alleine deswegen wünschte er sich, Melbourne wäre bereits am Sonntag. Doch noch etwas ließ ihn so richtig auf den Saisonstart brennen: "Ich denke, die Spitze und das Mittelfeld liegen eng beisammen. Es wird im gesamten Feld eine interessante Saison."