Ein furioses Rennen legte Mark Webber 2002 bei seinem Heimrennen in Australien hin. Durchaus begünstigt von zahlreichen Ausfällen kämpfte sich Webber im Minardi von Platz 18 auf P5 nach vorne. Daniel Ricciardo verfolgte damals das Rennen am TV-Schirm und ihm entbrannte der Wunsch es seinem Landsmann gleich zu tun. "Ich kann mich erinnern, dass die australischen Fans völlig ausrasteten. Ich hatte damals die Hoffnung die Menge irgendwann auch so bewegen zu können", erinnert sich der Toro Rosso-Pilot.

Im Vergleich zum Minardi sitzt Ricciardo durchaus in einem stärkeren Wagen. "Unser Auto kann man mit dem Minardi von vor zehn Jahren nicht vergleichen. Wenn wir in Australien Punkte holen könnten, wäre das großartig", erklärte der Australier. Der Kampf im Mittelfeld ist zwar eng, doch Ricciardo fühlt sich bereit für den Saisonauftakt. "Der heutige Tag hat sehr dazu beigetragen, dass ich mich jetzt bereit fühle. Ich bin heute die meisten Kilometer seit Beginn der Tests gefahren, letztes Jahr war ich weit weniger vorbereitet und die Saison lief dennoch ganz gut", meinte Ricciardo.

Die Zuverlässigkeit des STR7 stimme, wie es mit dem Speed aussieht, konnte er nicht sagen. Zwar verfolgte der Australier zum Teil die Rennsimulationen der anderen Teams am Samstag, doch für Prognosen sei es zu früh. Schließlich würden die Top-Teams noch weitere Updates bis Melbourne haben. "Wenn durch die Updates die Lücke zu den Spitzenteams noch größer wird, dann werden wohl die anderen um ein Wunder beten müssen. Aber im Moment konzentrieren wir uns auf uns selbst und es sieht ganz gut aus", erklärte der Toro Rosso-Pilot.

Der Reifenverschleiß sei im Gegensatz zu anderen Teams kein großes Problem. "Es kommt immer darauf an wie aggressiv man beim Setup vorgeht. Alles in allem würde ich sagen, dass ich keine großen Unterschiede zu 2011 verspüre. Die Range der Reifen ist etwas anders, aber die Charakteristik ist ähnlich zum Vorjahr geblieben", so Ricciardo. Durch den einsetzenden Regen gegen Testende konnte er auch noch die Intermediates von Pirelli testen. "Zuvor bin ich ein wenig auf Slicks draußen geblieben. Ich denke sogar, dass ich eine Runde zu lang draußen geblieben bin, denn meine Inlap war zwei Minuten langsamer", meinte Ricciardo.